Alle Bunker ausgeräumt oder abgerissen, Sirenen gibt es auch nicht mehr: Auf Angriffe ist Hannover heute nicht mehr vorbereitet. Wegen des Ukraine-Krieges soll jedoch der Zivilschutz wiederbelebt werden. Doch ist das überhaupt realistisch?
Hannover. Einmal kurz, zweimal lang – und das in Dauerschleife. So klingt der atomare Ernstfall. Ein Warnsignal, das keiner mehr kennt und das an vielen Orten in Deutschland gar nicht mehr ausgespielt werden könnte. Mit dem Ende des Kalten Krieges wurden nach 1990 überall in der Republik Sirenen demontiert, Bunker geschlossen und abgerissen. Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat das Land unvorbereitet getroffen und nun in Sachen Zivilschutz hektische Betriebsamkeit ausgelöst.
Der Bund hat angekündigt, sämtliche noch vorhandenen Bunker inspizieren zu wollen, um herauszufinden, welche sich davon überhaupt noch für den Fall eines Angriffs ertüchtigen ließen. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius will 40 Millionen Euro extra für den Zivil- und Katastrophenschutz ausgeben. Handlungsbedarf sieht auch eine Mehrheit der Bürger. Bei der aktuellen Forsa-Umfrage unseres "Niedersachsen Checks" gaben 80 Prozent an, dass das Land nicht genug für den Zivilschutz der Bevölkerung tue. 82 Prozent wünschen sich den Wiederaufbau eines flächendeckenden Sirenennetzes.