Mann attackiert Frau mit ätzender Flüssigkeit
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Nach der Attacke sichert die Polizei am Cuxhavener Hof Spuren.
© Quelle: Christian Elsner
Hannover. Die Polizei hat am Montag einen 32 Jahre alten Mann festgenommen, der unter dem Verdacht steht, eine 27-Jährige in Leinhausen mit einer ätzenden Flüssigkeit schwer verletzt zu haben. Nach Informationen der Behörde kippte der mutmaßliche Täter dem Opfer die unbekannte Flüssigkeit am frühen Morgen auf einem Gehweg nahe ihrer Wohnung ins Gesicht und flüchtete anschließend. Da das Opfer seinen Angreifer jedoch identifizieren konnte, gelang es der Polizei gegen 8 Uhr, den Tatverdächtigen an der A 7 in Höhe der Abfahrt Hildesheim-Drispenstedt zu stellen und festzunehmen. Er muss sich nun wegen schwerer Körperverletzung verantworten.
Anwohner aus der Bremer Straße hatten gegen 5.30 Uhr den Notruf alarmiert, nachdem eine Passantin die schwer verletzte Vanessa M. auf einem Verbindungsweg zwischen dem Okerweg und der Bremer Straße gefunden hatte. Kurz zuvor hatte sich die 27-Jährige nach Aussage der Zeugin mit einem Mann gestritten. Nachdem die Zeugin das Pärchen passiert hatte, hörte sie plötzlich einen Schrei und sah, wie der Mann in Richtung Bremer Straße flüchtete. Als sie zurück lief, fand sie die 27-Jährige, die schwer verletzt am Boden lag. Neben ihr stand ein altes Nudelsoßenglas, in dem der Täter offenbar die ätzende Flüssigkeit mitgebracht hatte. Während ein Rettungswagen Vanessa M. in das Friederikenstift brachte, wo sie noch am Montag operiert wurde, begann die Polizei, nach dem Verdächtigen zu fahnden und nahm ihn kurz darauf fest.
Was die Hintergründe für die brutale Tat waren, kann die Polizei noch nicht abschließend sagen. Nach Informationen der HAZ könnte es sich um eine Beziehungstat handeln. Nach Aussage eines Zeugen, der sich bei der HAZ meldete, soll der mutmaßliche Täter der Ex-Freund von Vanessa M. sein. Er soll in der Gemeinde Schellerten nahe Hildesheim zu Hause sein. In der Beziehung hatte es aber offenbar Probleme gegeben, die darin mündeten, dass Vanessa M. am Abend vor dem Angriff auf ihrer Facebook-Seite verkündet haben soll, sie sei wieder Single und auf der Suche nach einem neuen Freund. „Mein Ex wird sehen, was er davon hat“, soll sie laut dem Bekannten geschrieben haben. Der besagte Eintrag war jedoch nicht mehr auf dem Profil von M. in dem sozialen Netzwerk zu finden.
Der Tatverdächtige schweigt bislang zu den Vorwürfen. Er sitzt derzeit im Polizeigewahrsam und soll am Dienstag dem Haftrichtrichter vorgeführt werden. Experten des Landeskriminalamts untersuchen in den kommenden Tagen, welche Flüssigkeit die schweren Verletzungen bei Vanessa M. hervorgerufen hat. Der Stoff muss allerdings stark ätzende Wirkung haben, denn er reagierte stark mit dem Metall eines Mülleimers am Tatort, in den der Täter das Nudelsoßenglas nach dem Anschlag gelegt hatte.
Von Jörn Kießler und Tobias Morchner
HAZ