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Messerangriff in Großburgwedel 

Messerattacke: Jugendlicher in U-Haft, Frau weiter in Lebensgefahr

Die Polizei sichert nach der Messerattacke Spuren am Tatort.

Die Polizei sichert nach der Messerattacke Spuren am Tatort.

Burgwedel. In der Nähe des Edeka-Supermarktes an der Dammstraße in Großburgwedel ist es am Sonnabend kurz vor 20 Uhr zu einer Messerstecherei gekommen. Dabei hat ein 17-Jähriger eine 24 Jahre alte Frau angegriffen, als diese einen Streit schlichten wollte. Die junge Frau wurde durch einen Messerstich lebensgefährlich verletzt. In einer Klinik wurde sie am späten Sonnabend notoperiert. Die Frau musste nach einer Notoperation ins künstliche Koma versetzt werden. Nach Angaben der Polizei schwebte sie auch am Montagmorgen weiter in Lebensgefahr. Die junge Frau sei laut Oberstaatsanwaltschaft nach einer Notoperation weiterhin im künstlichen Koma. Der mutmaßliche Täter ist gefasst, er kam in Untersuchungshaft.

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Die Auseinandersetzung begann mit einem Streit im Supermarkt an der Dammstraße in Großburgwedel. Dort stritt sich der 25-jährige Begleiter des späteren Opfers mit den zwei 13- und 14-Jährigen. Worum es in dem Konflikt ging, ist nicht bekannt, zu dem Zeitpunkt soll aber noch keine Gewalt im Spiel gewesen sein. Etwa eine halbe Stunde später begegneten sich alle gegen 20 Uhr auf der Straße wieder – doch die beiden palästinensischen Heranwachsenden hatten einen 17-Jährigen zur Verstärkung dabei. Offenbar kam es zum Gerangel, die 24-Jährige wollte nach Polizeiangaben schlichtend eingreifen und wurde dabei von einem Messerstich lebensgefährlich verletzt. Mit einer Notoperation konnten Ärzte ihr Leben zunächst retten. Die Lebensgefahr ist aber noch nicht überwunden.

Weil ihr 25-jähriger Begleiter entscheidende Hinweise zum Fluchtweg der Gruppe gab, konnte die Polizei die Jugendlichen kurz darauf festnehmen. Die Palästinenser sind 2013 als Kontingentsflüchtlinge mit ihren Familien aus Syrien eingereist. Sie leben in Großburgwedel.

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Richter erlässt Haftbefehl

Der mutmaßliche Täter wurde am Sonntag dem Haftrichter vorgeführt. Der Vorwurf lautet auf versuchte Tötung. „Der 17-Jährige hat vor dem Haftrichter und bei der Polizei keine Aussage gemacht“, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Klinge. Es bestehe aber ein dringender Tatverdacht. Gegen den jungen Mann wurde Haftbefehl erlassen, er kam in Untersuchungshaft. Es handele sich um keinen Intensivtäter, sagte Klinge. „Die Ermittlungen laufen mit Hochdruck. Es ist zu klären, wie es zu dem Streit in und vor dem Supermarkt gekommen ist“, erklärt er weiter. Die Polizei ermittelt auch gegen den 14-Jährigen. Inwiefern er an der Tat beteiligt war, sei aber derzeit noch unklar, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Der 13 Jahre alte Cousin der beiden wird als Zeuge eingestuft. Der Freund des Opfers soll in dieser Woche abermals vernommen werden. Er stehe noch unter Schock, sagte der Oberstaatsanwalt.

Große Betroffenheit in Großburgwedel

Die Nachricht von der Tat machte in Großburgwedel schnell die Runde, die Online-Nachricht verbreitete sich über die sozialen Netzwerke und bestimmte am Nachmittag das Stadtgespräch. Tief betroffen äußerte sich Burgwedels Erste Stadträtin. Sie hoffe, dass die junge Frau die Messerattacke überlebt. „Mein größtes Mitgefühl gilt ihrer ganzen Familie“, sagte Christiane Concilio am Sonntag. „Es ist einfach furchtbar, dass so etwas in unserer Stadt passiert“, sagt die Vertreterin des Bürgermeisters.

Zeugen, die verdächtige Beobachtungen in diesem oder anderen Fällen von Gewalt gemacht haben, werden gebeten, sich mit dem Kriminaldauerdienst unter (05 11) 1 09 55 55 in Verbindung zu setzen.

Weiterlesen: Wie geht es jetzt mit dem 17-Jährigen weiter

Anmerkung der Redaktion: Anders als zunächst berichtet, handelt es sich bei dem mutmaßlichen Täter und seiner Familie nicht um Syrer. Die Mitglieder der Familie sind Palästinenser und 2013 als Kontingentsflüchtlinge aus Syrien eingereist. Daher haben wir die Information am Montagnachmittag nachträglich im Artikel korrigiert und ergänzt. 

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Von Manuel Behrens und Martin Lauber

HAZ

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