Welche Spätfolgen hat eine Covid-19-Erkrankung? Das will die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) herausfinden. Manche Patienten klagen noch Wochen nach einer Corona-Infektion über Atemprobleme oder ein Engegefühl in der Brust. Und: Auch junge Menschen leiden unter den Folgen.
Hannover. Müdigkeit, geringe körperliche Belastbarkeit, Konzentrationsschwäche, Atemprobleme oder auch der Verlust von Geschmacks- und Geruchssinn: Manche Covid-19-Patienten klagen auch Wochen nach einer Infektion noch über Spätfolgen der Krankheit. Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) will jetzt mehr über die Corona-Langzeitfolgen herausfinden. Denn die ersten Erkenntnisse sind beunruhigend: „Es gibt Betroffene, die sich drei oder vier Monate nach der Erkrankung immer noch nicht wieder gesund fühlen“, sagt Ambulanz-Leiterin Isabell Pink. Für einige sei es aufgrund der Beschwerden schwierig, ihrem Beruf nachzugehen, selbst wenn es sich „nur“ um einen Bürojob handele.
Die MHH hat für diese Patienten Mitte Mai eigens eine Covid-Ambulanz für Genesene eingerichtet, in der sie nach ihrer Erkrankung begleitet werden. „Spätfolgen zeigen sich nicht nur bei Patienten, die schwer betroffen waren und stationär im Krankenhaus behandelt wurden, sondern auch bei solchen mit mittlerem oder mildem Krankheitsverlauf“, erläutert Professor Marius Hoeper, kommissarischer Direktor der Pneumologie-Klinik der MHH.