Krebsmedikamente oder eine Corona-Erkrankung können das Herz schwächen. Thomas Thum, Professor an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), will mit seinem Team jetzt nach einer Behandlungsstrategie forschen. Die EU fördert das Forschungsprojekt mit rund 2,5 Millionen Euro.
Hannover. Herzschwäche gehört zu den weltweit häufigsten Todesursachen. Die in der Medizin Herzinsuffizienz genannte Erkrankung betrifft in Deutschland etwa vier Millionen Menschen. Eine der Hauptursachen sind Umbauprozesse im Herzmuskel, die aus unterschiedlichen Gründen ausgelöst werden können – etwa durch die Nebenwirkungen einer Chemotherapie oder eine Infektion mit dem Coronavirus. Bislang gibt es keine Behandlungsmöglichkeit, die den Krankheitsverlauf stoppt oder gar zurückbildet.
Eine solche Strategie sucht jetzt Professor Thomas Thum, Leiter des Instituts für Molekulare und Translationale Therapiestrategien der medizinischen Hochschule Hannover, mit seinem Forschungsprojekt Reverse. Der Europäische Forschungsrat verleiht ihm dafür einen der höchstdotierten Preise für absolute Spitzenforschung und unterstützt das Vorhaben über fünf Jahre mit 2,5 Millionen Euro.