Er war der Höhepunkt eines großartigen Tages für Festivalfans: Am Sonnabend rappte Marteria mit 15.000 Fans bei der N-Joy Starshow in Hannover.
Hannover. Es sieht ein wenig bedrohlich aus, so am Anfang, als der Nebel hinter der großen Leinwand in der Bühnenmitte hervorquillt und oranges Flackern darauf projiziert wird. Aber der Rostocker Rapper Marteria ist keiner, der zündelt. Im Gegenteil: Gleich der erste Song, „Marylin“, kondensiert, worüber Marteria rappt: „Wir beide gehen auch dahin, wo`s wehtun kann / Du willst mich nicht ändern, denn wir sind seelenverwandt“ heißt es darin: Das ist eine Bedrohung, aber da ist immer auch Harmonie, weitab von Schwarzmalerei oder pseudocooler Haltung. Das zeigt sich auch im Song „Marteria Girl“, vor dem der Rapper die Männer im Publikum auffordert, doch einfach mal die Frauen, das „starke Geschlecht“, auf die Schultern zu nehmen und die Frauen dann wiederum zum „bouncen“ auffordert, „damit es in den Schultern so richtig wehtut“. Oder als er seiner Backgroundsängerin Odara Sol die Bühne überlässt, die wiederum einen Scat-Rap-Vokalsturm loslässt, der ihr eine feste Umarmung von ihrem Bühnenkollegen einbringt.
„Hallo Hannover!“: Marteria bei der N-Joy Starshow.
© Quelle: Samantha Franson