Die Stadt Hannover muss die Einrichtung von Fahrradstraßen mit echten Verbesserungen für Radfahrer verbinden. Das hat das Verwaltungsgericht klargestellt. Autos raus? Parkplätze weg? Oder Fahrradstraßen wieder abschaffen? Die Politik diskutiert.
Hannover. Meistens lief es in Hannover so: Schild aufgestellt, vielleicht noch ein paar Symbole auf die Fahrbahn gepinselt – fertig war die Fahrradstraße. Dass diese Praxis keine Zukunft hat, machte das Verwaltungsgericht am Freitag in seinem Urteil zur Kleefelder Straße mehr als deutlich. „Wo Fahrradstraße draufsteht, muss auch Fahrradstraße drin sein“, stellte Richter Arne Gonschior klar. Beim Radfahrerclub ADFC stößt diese Auslegung der Gesetze auf große Zustimmung. „Die Stadt hat es sich lange Zeit viel zu einfach gemacht“, kritisiert Eberhard Röhrig-van der Meer, Sprecher des ADFC in Hannover.
Durch die Ausweisung von Fahrradstraßen habe die Verwaltung eine fahrradfreundliche Verkehrspolitik signalisieren wollen. In der Praxis habe das aber kaum zu Verbesserungen geführt. „Das war zu kurzsichtig. Und nach diesem Urteil muss die Stadt Konsequenzen ziehen“, fordert Röhrig-van der Meer. Denn das Gericht hatte auch noch einmal deutlich gemacht, dass Autos in Fahrradstraßen grundsätzlich nichts zu suchen hätten. Wenn sie doch zugelassen würden, müsse es dafür sehr gewichtige Gründe geben.