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Insolvenz

Netrada-Gründer will Firma zurückkaufen

Möglicherweise gibt es eine überraschende Wendung im Fall Netrada.

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Hannover. Heyrowsky hatte 1997 in Wülfel die Heycom gegründet, aus der später Netrada hervorging.

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Auf Anfrage der HAZ bestätigte Heyrowsky seine Pläne: „Es stimmt, ich beteilige mich am Bieterverfahren.“ Er sei im Oktober von der Insolvenz des Versandhändlers, zu dessen Kunden unter anderem namhafte Modemarken wie Esprit und Hugo Boss gehören, ebenso überrascht worden wie alle anderen auch. „Damals habe ich gemerkt, dass das Unternehmen eine Herzensangelegenheit für mich ist“, sagt Heyrowsky. Schließlich habe er die Firma in einer Garage in Garbsen aufgebaut. Also trommelte er einige Helfer zusammen und schickte schließlich ein Angebot ab.

Die Frage, wie er das angeschlagene Unternehmen, bei dem bundesweit rund 2000 Mitarbeiter beschäftigt sind, retten will, kann er derzeit noch nicht beantworten. „Dazu ist es jetzt noch zu früh“, sagt Heyrowsky. Er habe aber die Vision, die Firma am Standort Hannover auszubauen. „Ich weiß, dass da nach wie vor gute Leute an Bord sind“, erklärt er. Sollte er wieder bei Netrada einsteigen, werde er künftig auf neue Qualität statt auf schnelles Wachstum setzen, verspricht der Unternehmer. Der Insolvenzverwalter des Online-Versandhändlers Netrada, der Rechtsanwalt Rainer Eckert, will sich derzeit generell nicht zu den abgegebenen Geboten für das in finanzielle Schieflage geratene Unternehmen äußern. „Ich hoffe allerdings, dass ich bis zum Ende des Jahres einen Investor für Netrada präsentieren kann“, sagt der Jurist.

Mitte Oktober hatte sowohl die Netrada-Holding als auch die Tochtergesellschaft Netrada Europe Insolvenz angemeldet. Im vergangenen Jahr hatte Netrada nach langen Verhandlungen den Zuschlag für den Bau einer 50 000 Quadratmeter großen Halle am Kronsberg erhalten und damit den Internethändler Amazon ausgestochen. Trotz der Insolvenz soll der Bau der Halle fortgeführt werden.

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Unternehmer Sven Heyrowsky hatte seine Firma im Jahr 2007 für 100 Millionen Euro, gezahlt in Aktien und in bar, an den Hamburger Callcenter-Betreiber D+S-Europe verkauft. Ein Jahr später stieg dort die Apax ein, ein Investment-Unternehmen für privates Beteiligungskapital mit Sitz in London. Insgesamt fünf Tochterfirmen wurden zu einer neuen Gesellschaft mit dem Namen Netrada zusammengefasst. Zur Geschäftspolitik der Apax gehört es, erworbene Unternehmen nach einiger Zeit mit Gewinn abzustoßen.

HAZ

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