Neubau auf der Bult kostet 21 Millionen Euro
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Das neue Förderzentrum auf der Bult ist fertig. Die Region hat dafür 21 Millionen Euro bezahlt.
© Quelle: Tim Schaarschmidt
Hannover. Das neue Förderzentrum auf der Bult, in dem rund 200 Kinder mit sozialem und emotionalem Förderbedarf unterrichtet werden, ist fertig. "Das ist Niedersachsens modernste und neuste Schule", sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) bei der Schlüsselübergabe am Mittwoch. Es sei ein fantastisches, zukunftsweisendes Gebäude. Drei Jahre hatten die Bauarbeiten gedauert – unter anderem ein falsch aufgebrachter Estrich hatte zu Verzögerungen geführt, die Planung hatte sich sogar über zehn Jahre hingezogen.
Planung zieht sich über zehn Jahre
Das Projekt lag zwischenzeitlich auf Eis, weil die Förderschule ursprünglich in das Gebäude der Albert-Liebmann-Schule ziehen sollte. Zunächst sollten im Zuge der Inklusion nämlich auch Sprachförderschulen auslaufen. Nach erheblichen Widerstand der Eltern ruderte die damalige rot-grüne Landesregierung zurück und die Sprachförderschulen erhielten Bestandsschutz. Die Albert-Liebmann-Schule blieb an ihrem Standort in Groß-Buchholz, und die Förderschule auf der Bult durfte neu gebaut werden.
Rund 21 Millionen Euro hat die Region in den dreigeschossigen hellen Neubau im Passivhausstandard investiert. Minister Tonne nannte dies als Investition eines Schulträgers vorbildlich: "Das ist mutig, so eine Summe hat man nicht so eben in der Portokasse." Regionspräsident Hauke Jagau (SPD) zeigte sich froh, dass die Schule nun endlich in Betrieb genommen werden kann: "Was lange währt, wird endlich gut."
Das Schulgebäude steht auf einem rechteckigen Plateau, einer „künstlerischen Lichtung“. Leicht modellierte Rasenflächen bilden einen sanften Übergang zwischen Wald und Lichtung. Um die Wirkung der Lichtung als Plateau zu betonen, steht das Gelände leicht erhöht. Auf gleichem Neubau steht auch die Sporthalle, dadurch sind alle Bereiche des Außenraums und der Gebäudezugänge barrierefrei zu erreichen – auf Rampen oder Treppen konnte man verzichten.
Schule soll Geborgenheit vermitteln
Den Architekten Prof. Gesche Grabenhorst und Roger Ahrens war es wichtig, den Schülern Geborgenheit, Zuverlässigkeit und Orientierung zu vermitteln. Die Wärmeerzeugung findet über eine elektrische Sole-Wasser-Wärmepumpe mit 18 Erdsonden statt, in der Fassade sind Nistkästen eingebaut, damit dort Mauersegler Platz finden können.
Auch Schulleiterin Kathrin Nippold zeigte sich vom Neubau begeistert. Auf der Bult werden seit 1978 Kinder mit Verhaltensproblemen von Jahrgang 1 bis 10 unterricht. Die Schule sieht sich als Durchgangsschule, dort sollen Kinder zur Ruhe kommen, stabilisiert werden, damit sie möglichst bald wieder zur Regelschule gehen können. Die 110 Lehrer sind auch im mobilen Dienst, sie beraten Regelschulen und überprüfen, ob Kinder einen emotional-sozialen Förderbedarf haben oder nicht.
Von Saskia Döhner
HAZ