Neue Hörspielserie sensibilisiert für Klimaschutz
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/OSR5QGOATR6TPVYJIM7I6ZYEJQ.jpg)
Und: bitte! Evgenij Ussach (li) nimmt eine Szene für ein Hörspiel mit Lene Laß, Spax und Fjonn Wroblowski auf.
© Quelle: Moritz Frankenberg
Südstadt. Die Geschichte der neuesten Episode des Hörspiels „Die Zeit davor - die Zeit danach“ mutet düster an. Sie spielt im Jahr 2080. Der Klimawandel hat die Erde nachhaltig verändert. Die Polkappen sind geschmolzen, Küsten überflutet, Städte wie Hamburg unbewohnbar. Die Menschen sind in höhere Regionen wie den Harz geflüchtet. Ländergrenzen spielen kaum noch eine Rolle. Die Überlebenden organisieren sich in kleinen Dorfgemeinden und überfallen einander. Pit ist einer dieser Räuber. „Er lebt ein Leben voller Gewalt“, erklärt sein Sprecher, der 15-jährige Fjonn Wroblowski. Pit möchte aussteigen. Doch kann einer wie er einfach seine Gruppe verlassen? Gibt es eine Chance auf einen Neuanfang als eine Art Siedler? Und kann ihm die Dorfbewohnerin Luna dabei helfen?
Fjonn Wroblowski und die Luna-Stimme Lene Laß sprechen in der Waldorfschule am Maschsee Szene für Szene in einem provisorischem Studio ein. Es geht um den Klimawandel und die Auswirkung, eine Dystopie. „Durch die Fridays for Future-Demos ist der Klimaschutz natürlich auch Thema bei uns“, sagt Laß. Ein Hörspiel zum Thema sei ein ganz anderer Ansatz, sich damit zu beschäftigen. „Es sind ganz neue Lernmethoden. Es ist viel geiler als normaler Unterricht“, sagt Wroblowski.
Hörspiel-Initiator Spax hört das nicht ohne Stolz. Die Klimaschutzleitstelle der Region Hannover hatte den Rapper angesprochen. Man suchte Wege, für den Klimaschutz zu sensibilisieren. „Erst wollte ich einen Rap schreiben, aber dann entstand die Idee eines Hörspiels“, sagt Spax. An Schulen in Berenbostel und Laatzen folgten erste Aufnahmen. Die Schüler arbeiteten an Charakteren, probten im Studio, machten Atem- und Sprechübungen und besuchten auch die Naturschutzakademie in Schneverdingen. „Mittlerweile tauschen sich die Schüler untereinander aus und geben sich Tipps.“ Es entstehen immer neue Episoden, die lose miteinander verknüpft sind. Mal geht’s um Liebesgeschichten, mal um Kampfsituationen. „An der Waldorfschule kam die Idee auf, dass die Dorfgemeinschaften ja diverse politische Systeme ausprobieren könnten“, sagt Spax. Die Schüler entwickeln das Hörspiel immer weiter. Die neue Episode von der Waldorfschule soll in einem halben Jahr im Netz zu hören sein. Weitere Folgen sollen in Sehnde und Langenhagen entstehen. Die Motivation der Schüler scheint nachhaltig zu sein.
Von Jan Sedelies