E-Paper
Raubtier

Neue Sichtungen: Ist der Wolf doch noch im Stadtgebiet von Hannover?

Dieses Foto konnte eine Zeugin vom Wolf in Hainholz machen.

Dieses Foto konnte eine Zeugin vom Wolf in Hainholz machen.

Hannover. Der Wolf von Hainholz könnte sich noch im Stadtgebiet von Hannover aufhalten. Es gab neue Sichtungen – die allerdings noch geprüft werden müssen. Menschen waren erneut nicht in Gefahr. Bislang waren alle Experten davon ausgegangen, dass der junge, vermutlich einjährige Rüde wieder verschwunden ist.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Die erste telefonische Meldung stammt von Dienstagabend, 22 Uhr, im Stadtteil Stöcken. Dort wurde der Wolf angeblich in der Gemeindeholzstraße gesehen, berichtete Stefanie Gaffron vom Umweltministerium am Freitag. Nur gut drei Kilometer entfernt war das Wildtier am frühen Dienstagmorgen gesichtet worden. Das belegen eindeutig Videoaufnahmen, die eine junge Frau gemacht hatte.

Wolf am Waterloo gesehen?

Die zweite telefonische Meldung erreichte das Wolfsbüro am Donnerstag gegen 11.30 Uhr: Der Anrufer habe nach eigener Angabe aus einer Entfernung von 50 bis 60 Metern ein „wolfsartiges Wesen“ in der Nähe der Waterloosäule beobachtet. Demnach soll sich das Tier angeblich im Bereich Gustav-Bratke-Allee, Lavesallee und Waterloo aufgehalten haben. „Das Tier soll in Richtung Schützenplatz gelaufen sein“, so Gaffron. Beide Meldungen seien unabhängig voneinander eingegangen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Diese Strecke legte der Wolf bislang in Hannover zurück (Stand Dienstagabend).

Diese Strecke legte der Wolf bislang in Hannover zurück (Stand Dienstagabend).

Anders als am Dienstagmorgen gibt es von den beiden weiteren vermeintlichen Wolfssichtungen keine Foto- und Filmbeweise. Ministeriumssprecherin Gaffron sagt daher deutlich: „Die Sichtungen können noch nicht bestätigt werden. Wir wissen aktuell nicht, ob es sich tatsächlich um einen Wolf handelt und wenn ja, ob es derselbe Wolf ist, der zuvor durch die Stadt gestreift war.“

Lesen Sie auch: Drohen jetzt Wolfsjagden in Hannover, Herr Pyka?

Um das zu prüfen, sind nun Wolfsberater und Vertreter der Landesjägerschaft in Hannover in Stöcken und im Bereich der Waterloosäule unterwegs. Sie suchen nach verwertbaren Spuren, wie etwa Wolfslosung. Auch wenn noch unklar ist, ob es sich erneut um einen Wolf oder möglicherweise nur um Falschmeldungen gehandelt hat, sagt das Umweltministerium: „Wir bitten die Bürger weiter um Aufmerksamkeit und rufen sie dazu auf, jeden Verdachtsfall zu melden. Wir nehmen jeden Hinweis ernst.“

Umweltministerium: „Wir nehmen jeden Hinweis ernst“

Einen Tag nach der ersten Wolfssichtung hatte Umweltminister Olaf Lies (SPD) die Untere Naturschutzbehörde der Region Hannover gebeten zu prüfen, ob eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung für einen möglichen Abschuss des Tieres erteilt werden könne. Der Wolf ist in der EU eine streng geschützte Art. Das Ergebnis dieser Prüfung liege noch nicht vor, erklärte die Sprecherin. Es gehe um die Vorbereitung einer solchen Genehmigung, betonte sie: „Es geht dem Minister keineswegs darum, Panik zu schüren. Der Wolf ist geschützt und er wird geschützt. Es geht daher nicht um eine unsensible Wolfsjagd eines wolfshassenden Ministers.“

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Damit reagierte Gaffron auf die scharfe Kritik des Nabu Niedersachsen. Der Verband hatte dem SPD-Politiker „Panikmache“ vorgeworfen. Er gebe ein scheinbar harmloses Tier zum Abschuss frei, so der Vorwurf. Die Ministeriumssprecherin sprach von einer „emotional aufgeheizten Debatte“ in der Öffentlichkeit zu diesem Thema.

Von Britta Lüers

HAZ

Mehr aus Hannover

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige

Verwandte Themen

Top Themen

Top-Themen

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken