Ergebnis der Großrazzia

Polizei entdeckt 22 Kilo Drogen, Waffen, Schmuck und Geld

Bei ihrer Drogenrazzia am Mittwoch entdeckten Landeskriminalamt, Zoll und Kriminalpolizei Hannover unter anderem 20 Kilogramm Marihuana.

Bei ihrer Drogenrazzia am Mittwoch entdeckten Landeskriminalamt, Zoll und Kriminalpolizei Hannover unter anderem 20 Kilogramm Marihuana.

Hannover. Das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen bezeichnet es als den "spektakulärsten Fund seit Jahren": Bei der Großrazzia am Mittwoch gegen einen Drogenring aus Hannover haben die Ermittler fast 22 Kilogramm Drogen sichergestellt, dazu acht scharfe Schusswaffen, enorme Bargeldsummen und teurer Schmuck. Der Gesamtwert wird von Christian Zahel, Leiter der LKA-Ermittlungsabteilung, auf eine halbe Million Euro geschätzt. Er bezeichnete die Großrazzia im Raum Hannover, Nienburg und Südniedersachsen als "erfolgreichen Schlag gegen die organisierte Rauschgiftkriminalität". Am Freitag präsentierte das LKA seinen Fund der Öffentlichkeit.

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Die Beamten fanden 20 Kilogramm Marihuana (Verkaufswert: 100.000 Euro), dazu fast zwei Kilogramm Kokain im Wert von 40.000 Euro und 165.000 Euro in Bar. „Allein der 28-jährige Hauptverdächtige hatte 5000 Euro bei sich“, sagt Zahel. Außerdem entdeckten die Ermittler teuren Schmuck wie beispielsweise Rolex-Uhren. „Wir hatten aber nicht damit gerechnet, so viele scharfe Waffen zu finden“, sagt Zahel. Es waren fünf Pistolen und drei Flinten samt Munition, dazu Schreckschusswaffen, Messer und ein zehn Kilogramm schwerer Polenböller. Zahel: „Das macht deutlich, wie sehr sich die Rauschgiftszene inzwischen bewaffnet.“

Nur in zwei von 57 Wohnungen keine Drogen

Der türkische Hauptverdächtige soll mindestens seit Juni 2016 zahlreiche Drogenpakete per Post erhalten haben, die Ermittlungen begannen im August 2018. Die Lieferungen mit einem Gesamtgewicht von mindestens zweieinhalb Tonnen kamen aus den Niederlanden und Spanien. Als Empfangsadressen nutzte der 28-Jährige diverse Anschriften, darunter sogar die eines Fußballclubs. Am Mittwoch wurden zeitgleich 57 Wohnungen durchsucht, mit 45 Anschriften lag der Schwerpunkt klar in Hannover-Vahrenheide – dort soll sich in einem türkischen Café am Vahrenheider Markt auch die Zentrale des Drogenrings befunden haben. „Lediglich an zwei Adressen haben wir keinen Bezug zu Drogen finden können“, erklärte Zahel.

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Neben dem 28-Jährigen sitzen seit Mittwoch vier weitere Verdächtige aus dem Libanon, Iran und Deutschland in Untersuchungshaft. Sie sollen als Verkäufer und Abnehmer tätig gewesen sein. Zudem bestätigte Oliver Eisenhauer, Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover, am Freitag im Zuge der weiteren Ermittlungen die Festnahme eines sechsten Verdächtigen. Der 38-jährige Deutsche aus Vahrenwald-List soll „ebenfalls als Abnehmer fungiert“ haben. Ein Richter muss noch entscheiden, ob auch er in Untersuchungshaft muss.

Langjährige Haftstrafen drohen

Im Raum stehen Verstöße gegen das Betäubungs- und Waffengesetz und Hehlerei. LKA-Mann Zahel spricht von klassischen Strukturen organisierter Kriminalität, langjährige Haftstrafen vor allem für den Hauptverdächtigen seien möglich. Zahel: „Ich bin optimistisch, was den Ausgang der Ermittlungen angeht.“ Er räumt jedoch auch ein, zwar einen „Wirkungstreffer“ erzielt zu haben. „Aber die Erfahrungen zeigen, dass bald der Nächste in die Lücke vorstößt.“

Zweite Großrazzia am Donnerstag

Nur einen Tag nach der Drogenrazzia schlug die Polizei in Hannover erneut zu. Im Fadenkreuz stand dieses Mal eine elfköpfige Diebesbande, die monatelang Waren aus einem Großhandel im Wert von 50.000 Euro gestohlen haben soll. Die Verdächtigen konzentrierten sich dabei laut Staatsanwaltschaft vor allem auf Alkohol und verkauften diesen anschließend in Kiosken.

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Von Peer Hellerling

HAZ

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