Polizei fahndet nach Sefin Nahmann Pesso
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Dieses Foto von Sefin N. hat die Polizei herausgegeben.
© Quelle: Polizei/Dillenberg (Montage)
Hannover. Zweieinhalb Wochen nach den tödlichen Schüssen auf eine 21 Jahre alte Jesidin hat die Staatsanwaltschaft Hannover sich dazu entschlossen, öffentlich nach dem mutmaßlichen Täter zu fahnden. Am Donnerstag veröffentlichte die Behörde ein Foto von Sefin Nahmann Pesso. Der 22-Jährige steht unter dem dringenden Verdacht, am Abend des 13. März auf einer kurdischen Hochzeit in Vahrenheide mehrmals gezielt auf seine Cousine Shylan H. geschossen und sie tödlich verletzt zu haben. Seitdem ist der junge Mann auf der Flucht. Ein Richter erließ mittlerweile auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl gegen den jungen Mann wegen Mordes. Täter und Opfer waren Gäste des Hochzeitspaares. Nach Angaben der Ermittler soll sich die 21-Jährige zuvor geweigert haben, der arrangierten Hochzeit mit Sefin N. zuzustimmen.
Die Polizei schätzt Sefin Nahmann Pesso offenbar als gefährlich ein und bittet Zeugen, die den Verdächtigen sehen, ihn nicht anzusprechen, sondern den Notruf zu wählen. Der Gesuchte ist zwischen 1,60 und 1,65 Meter groß und schlank. Er könnte mit einem schwarzen VW Golf IV mit dem amtlichen Kennzeichen H-AN 8606 unterwegs sein. Hinweise nimmt der Kriminaldauerdienst der Polizei Hannover unter der Telefonnummer (05 11) 1 09 55 55 entgegen.
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„Wir haben uns zu einer Öffentlichkeitsfahndung entschlossen, nachdem unsere bisherigen Fahndungsmaßnahmen keinen Erfolg gebracht haben“, sagte Staatsanwältin Kathrin Söfker. Vor allem vom Vater der getöteten Studentin war die Polizei kritisiert worden. Ghazi H., der auch seine Brüder für die Bluttat verantwortlich macht, war sogar so weit gegangen, auf seiner Facebook-Seite das Foto seines Neffen sowie acht weiterer Männer zu veröffentlichen, die er öffentlich als die Mörder seiner Tochter bezeichnete. Nur kurze Zeit nachdem die Polizei am Donnerstag die Öffentlichkeitsfahndung ins Internet stellte, teilte der Familienvater aus Langenhagen die offizielle Pressemitteilung der Behörde auf seiner Facebook-Seite.
Die Fotos, die er zuvor selbst von dem mutmaßlichen Mörder veröffentlicht hatte, sind mittlerweile wieder aus dem sozialen Netzwerk verschwunden. Ob das auf Druck der Ermittlungsbehörden geschah, konnte bislang nicht geklärt werden. „Wir wissen um die Aktivitäten auf der Facebook-Seite von H.“, hatte Söfker bereits am Mittwoch erklärt. „Sollte sich daraus ein strafrechtlich relevanter Tatbestand ergeben, werden wir natürlich etwas unternehmen.