Herschelwache

Polizeiwache in der City wird erst Mitte 2020 fertig

Unerwartet Asbest gefunden: Die marode Herschelwache wird seit Januar 2018 saniert. Die Fertigstellung verzögert sich um eineinhalb Jahre.

Unerwartet Asbest gefunden: Die marode Herschelwache wird seit Januar 2018 saniert. Die Fertigstellung verzögert sich um eineinhalb Jahre.

Hannover. Die Beamten der Polizeiinspektion (PI) Mitte müssen noch länger als erwartet auf ihren Rückumzug in die sanierte Herschelwache warten. Ursprünglich sollte das historische Gebäude Ende dieses Monats fertig sein, doch die Arbeiten verzögerten sich immer weiter und sind inzwischen sogar mit 2,6 Millionen Euro doppelt so teuer wie geplant. Ermittlerkreise gingen bislang von spätestens Ende 2019 aus, doch jetzt steht fest: Die Sanierung der Herschelwache wird erst Mitte 2020 abgeschlossen sein – eineinhalb Jahre später als vorgesehen.

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Nach Angaben von Finanzministeriumssprecher Kai Bernhardt ist aufgrund der Budgetanpassung und baufachlichen Planungen „eine zeitliche Verzögerung zum ursprünglich geplanten Fertigstellungstermin unumgänglich geworden“. Im Oktober 2018 konnte das Ministerium noch keinen konkreten Termin nennen, wann die Wache ihre Betrieb wieder aufnehmen sollte. Kostensteigerung und Bauverzögerung kamen dadurch zustande, dass im vergangenen Sommer unter anderem asbesthaltige Putze entdeckt wurden. Auch die Brandschutzsanierung muss aufwändiger ausfallen.

Arbeiten sollen diesen Monat weitergehen

Seither ruhen die Arbeiten an der Herschelstraße. Da das neue Budget die Zwei-Millionen-Euro-Marge überschritt, benötigte das Vorhaben eine erneute Zustimmung des Haushalts- und Finanzausschusses des Landtags. Erst danach konnten die neuen Berechnungen beginnen, die sich mehrere Monate hinzogen. „Ende Januar beginnen nun die Baustelleneinrichtungen für die Schadstoffsanierung und Abbrucharbeiten“, sagt Bernhardt. Vorbereitende Maßnahmen wie das Aufstellen der Gerüste und die Demontage der Elektroanlagen für rund 220.000 Euro seien bereits beauftragt worden.

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Immerhin: Durch die erneuten Planungen konnte die Polizei noch kleinere Optimierungswünsche einbringen, die jetzt ebenfalls bei der Sanierung berücksichtigt werden. „Diese hatten aber keine nennenswerten Auswirkungen“, so Bernhardt. Unter anderem werde jetzt auf „ursprünglich geplante, kleinere Grundrissänderungen“ im Erdgeschoss verzichtet. Darüber hinaus überarbeiteten die Architekten die Zuschnitte im Dachgeschoss, um die Quadratmeter bestens auszunutzen. Dort sind die Umkleiden, Toiletten und Duschen für die Beamten untergebracht.

Herschelwache sorgt für Schlagzeilen

Die Sanierung des historischen Gebäudes startete Anfang 2018, zuvor wurde die andere Hälfte der PI Mitte auf der gegenüberliegenden Straßenseite modernisiert. Der marode Altbau hatte immer wieder für Schlagzeilen gesorgt: So brach 2012 ein Mann eine Fliese in einer Zelle im Keller aus der Wand und verletzte sich damit. Der Hinterausgang wurde zuletzt durch ein Gerüst vor herabfallenden Mörtelteilen geschützt, die mehr als 40 Jahre alten Fenster schlossen nicht mehr richtig. Außerdem hatten Messungen ergeben, dass der Blei- und Eisengehalt im Leitungswasser erhöht war. Die Sanierung der gesamten Inspektion sollte ursprünglich 3,45 Millionen Euro kosten.

Seit Anfang 2018 verrichten viele der 190 Beamten der PI Mitte ihren Dienst in der umgebauten Polizeistation am Raschplatz. Die Wache ist derzeit rund um die Uhr besetzt. Der Streifendienst wiederum zog provisorisch an die Waterloostraße. „Die Erreichbarkeit der Polizei für die Bürger bleibt von den Verzögerungen unberührt“, versichert Behördensprecher Philipp Hasse. Einzig ein kleiner, interner Teil der PI Mitte sei derzeit in einem anderen Quartier untergebracht. Man sei aber zuversichtlich, den Mietvertrag verlängern zu können. Hasse: „Wir befinden uns in einem sehr positiven Austausch.“

Von Peer Hellerling

HAZ

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