Das Projekt Postcrossing will Menschen aus aller Welt miteinander in Kontakt bringen. Martina Lichtenfels aus Holtensen in der Region Hannover ist mit Begeisterung dabei – und wählt jede einzelne Karte mit Bedacht aus.
Holtensen.Der Briefträger kommt kurz vor drei. Er winkt durchs Fenster. „Oh, er ist früh dran“, sagt Martina Lichtenfels, springt auf und läuft zum Briefkasten. So genau weiß man nie, wann die Post eintrifft hier draußen in Holtensen bei Wennigsen. Landbriefträger haben viel zu tun. Martina Lichtenfels kommt zurück und breitet lächelnd ihre neuen Schätze auf dem Tisch aus: vier bunte Postkarten. Katya aus Moskau hat geschrieben. Und Maja aus Polen. Und Veerle aus Belgien. Und Alazarina aus England.
Martina Lichtenfels, ein 64 Jahre junges Energiebündel, hat oft Grund zum Lächeln. Sie ist Postcrosserin. 2016 hat sie damit angefangen. Ihre Tochter kam mit einer Tüte an, da stand "Postcrossing.com" drauf. Martina Lichtenfels schaute nach, was sich dahinter verbirgt, und entdeckte ein weltweites Netzwerk, 2005 von einem portugiesischen Studenten namens Paulo Magalhães initiiert. Er wollte Menschen miteinander verbinden, unabhängig davon, wo sie lebten, wie sie lebten und wie sie aussahen, und er wollte das auf eine schön altmodische Art tun: mithilfe von Postkarten.