Der Staatsschutz der Polizei in Hannover ermittelt nach dem Pro-Palästina-Protest wegen Volksverhetzung und überprüft Parolen, die Teilnehmer am Sonnabend skandiert haben. Auch gegen die Leiterin (41) der zunächst nicht angemeldeten Pro-Israel-Demo läuft eine Ordnungswidrigkeitenanzeige.
Hannover.Nach der Attacke auf eine Gruppe proisraelischer Demonstranten am Rande eines Palästinenser-Protests am Sonnabend in Hannover ermittelt der Staatsschutz der Polizei nun auch wegen Volksverhetzung. Es geht um die Parolen, die seitens der Palästinenser skandiert wurden. Gleichzeitig stellt die Polizei klar, dass sie gehalten ist, auch ein Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen die Frau (41) einzuleiten, die sich als Versammlungsleiterin des Pro-Israel-Protests zu erkennen gegeben hatte.
Am Kröpcke hatte ein Teilnehmer der Demo "Solidarität mit Palästina" versucht, den Gegendemonstranten eine Israel-Fahne zu entreißen. Es gab einen Tumult, bei dem der frühere SPD-Landtagsabgeordnete Michael Hans Höntsch (67) aufseiten des Pro-Israel-Protests zu Fall kam. Als Verursacher des Sturzes stellte die Polizei einen 55-jährigen Hildesheimer fest. Nachdem die Polizei Videos gesichtet hatte, die den Übergriff dokumentieren, habe der Versammlungsleiter der Pro-Palästina-Demo mit der Polizei kooperiert, sagt Sprecher Marcus Schmieder: "So konnten dann die Personalien des 55-Jährigen ermittelt werden." Gegen ihn wird wegen des Verdachts der Körperverletzung ermittelt.