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Spiel auf iPads

Quiz-Weltmeisterschaften feiern Premiere in Hannover

Manuel Hobiger freut sich auf die erste Quiz-Weltmeisterschaft in Hannover. Als Vizevorsitzender des deutschen Quiz-Vereins möchte er den Titel gern nach Deutschland holen.Herzog

Manuel Hobiger freut sich auf die erste Quiz-Weltmeisterschaft in Hannover. Als Vizevorsitzender des deutschen Quiz-Vereins möchte er den Titel gern nach Deutschland holen.

Hannover. Für Manuel Hobiger war es sicher auch eine Genugtuung. 2003 nahm der Seismologe mit der ruhigen Stimme an Günther Jauchs TV-Quizshow "Wer wird Millionär?" teil und gewann lediglich 500 Euro. Vor etwa einem halben Jahr saß Hobiger wieder im Fernsehstudio. Dieses Mal war er Gast in der ZDF-Sendung "Superchampion" mit Jörg Pilawa und musste gegen Prominente wie Jürgen von der Lippe, Tim Mälzer oder Alice Schwarzer in Fragerunden antreten. Hobiger beeindruckte die Zuschauer sehr, denn er beantwortetete sofort jede Frage richtig - und gewann eine halbe Million Euro. Hobiger stört die Aufmerksamkeit um seine Person bis heute nicht sonderlich. Er will sie aber nutzen - für die erste Quiz-Weltmeisterschaft, die nun in Hannover startet. Hobiger gehört als Vizevorsitzender des Deutschen Quiz-Vereins zu den Ausrichtern und Favoriten. Der HAZ Media Store unterstützt die Veranstaltung mit einem besonderen Tablequiz. Es wird auf iPads gespielt.

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„Es macht mir einfach Spaß, Fragen zu unterschiedlichen Themen zu beantworten, mich mit Gegnern zu messen, aber vor allem auch mit mir selbst“, sagt der 31-Jährige. Darum sei er auch 2006 zur ersten deutschen Quiz-Meisterschaft gegangen. „Die lief in Würzburg und ich hatte es zufällig gelesen. Ich wollte schon immer mal bei einer Meisterschaft mitmachen.“ Also meldete er sich an, füllte einen Fragebogen aus und gewann, was nicht so schwierig war - es gab nur zwei Teilnehmer. „Die Quiz-Szene war damals noch sehr, sehr klein“, erinnert sich der Hannoveraner. Anders als beim Tablequiz in Kneipen gibt es bei den Meisterschaften Fragebögen und vorgegebene Antwortzeiten. Man sitzt auch nicht in Gruppen wie zum Beispiel im Café K. bei TV-Millionär Ralf Schnoor zusammen und berät sich. „Das ist eher wie bei einer Klausur.“

Dennoch wurden die Meisterschaften immer beliebter, die Teilnehmerzahl wächst seither kontinuierlich. 2011 gründete sich der Deutsche Quiz-Verein. „Wir hatten uns vorher nur im Netz organisiert. Als Verein können wir Deutschland nun auch international besser repräsentieren“, erklärt Hobiger. Und als Verein können die rund 35 Mitglieder nun vor allem auch die International Quizzing Championships ausrichten. Dabei treten mehr als 2000 Quizzer weltweit gegeneinander an. Es gilt, in 120 Minuten 240 Fragen aus acht Wissensgebieten zu beantworten. Inder, Engländer und Belgier gelten als Favoriten. Doch gibt es immer wieder Überraschungen. „Denn natürlich kann jeder noch teilnehmen!“, sagt Hobiger.

Der weltweite Wettbewerb ist dezentral organisiert. Von einer internationalen Jury werden nur das Datum und die Fragen festgelegt. Die Antworten werden in jedem Teilnehmerland separat geprüft. In Deutschland läuft das zentrale Quiz in der Schalterhalle des Anzeiger-Hochhauses. Zu gewinnen gibt es eher symbolische Preise: Bücher, Gutscheine oder Tee. Handys und unauffällige Internethelfer sind tabu. „Wir glauben an die Quizzerehre unserer Teilnehmer.“

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Hobiger geht es beim Quizzen auch gar nicht so sehr um Siege und Platzierungen. Es geht um die Etablierung einer neuartigen Quizkultur in Deutschland. „In den englischen Pubs gibt es fast überall Wissenstests und Wissensspiele. Im englischen Fernsehen laufen sogar Sendungen, in denen Zuschauer ständig per Telefon gegen Quizmeister antreten können.“ Profis lesen dort entsprechend acht Stunden am Tag Wikipedia-Seiten. Ein Tablequiz-Besuch pro Woche reiche da nicht aus. Doch Hobiger winkt bei diesem Ehrgeiz ab. „Man sollte einfach viel lesen, offen sein und sich Namen merken können.“ Das helfe auch in anderen Lebensbereichen. Und manchmal gewinnt man dann auch eine halbe Million Euro. Oder man erreicht zumindest gute Plätze beim Gruppenausflug zum Tablequiz im Café K. Gewinnen macht dort wie bei der Weltmeisterschaft schließlich mindestens so viel Spaß wie das Spielen selbst.

Die Quiz-Meisterschaften laufen am Sonnabend, 1. Juni, und Sonntag, 2. Juni, in der Schalterhalle im Anzeiger-Hochhaus. Sowohl für die Weltmeisterschaft als auch die Deutschen Meisterschaften können sich Interessierte am 1. Juni zwischen 13 und 14 Uhr anmelden. Gespielt wird zwischen 14 und 18 Uhr. Wer nur an der WM teilnehmen möchte, zahlt 10 Euro Startgebühr. Wer am Sonntag außerdem bei den Deutschen Meisterschaften mitmachen will, ist mit 20 Euro dabei. Besonders beliebt ist am Sonnabend ab 19.30 Uhr das Tablet Quizzen, bei dem man dann doch in Gruppen auf Tablets zockt. Weiterer Höhepunkt: die Buzzermeisterschaft am Sonntag zwischen 16 und 18 Uhr. Dabei gibt es klassische Buzzerfragen, bei der man als Teilnehmer auf Quizknöpfe drückt. Zumindest bei dieser Meisterschaft der schnellen Antworten darf es auch mal laut in der Schalterhalle zugehen. Weitere Informationen gibt es unter www.quizverein.de.

HAZ

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