Fahrradverkehr

Schnellweg nach Langenhagen ist in Planung

Wer auf einem Radschnellweg fahren will, kann das derzeit in Niedersachsen nur in Göttingen tun.

Wer auf einem Radschnellweg fahren will, kann das derzeit in Niedersachsen nur in Göttingen tun.

Hannover. Die Region Hannover plant Radschnellwege, und zwar mittlerweile seit fast zwei Jahrzehnten ohne Resultat. Standen bisher Pisten von Hannover nach Garbsen und Lehrte vorne auf der Agenda, scheint jetzt eine Verbindung nach Langenhagen schneller zu bewerkstelligen sein. "Es gibt schon Wegestücke mit guter Qualität. Deshalb sind die Baumaßnahmen und der finanzielle Aufwand überschaubar", erklärte Martin Nebendahl aus der Verkehrsabteilung der Region am Dienstag. Mindestens ebenso wichtig: Zumindest die Langenhagener Verwaltung zieht mit. "Für Menschen, die hier leben und arbeiten, ist der Radschnellweg ein echter Gewinn", sagt Bürgermeister Mirko Heuer.

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Pendler sollen radeln statt Auto fahren

Die Schnellwege gelten als Mittel, vor allem Pendler zum Umstieg vom Auto auf das Fahrrad zu bewegen. Für den Bau gibt es finanzielle Förderung vom Land, vorausgesetzt, dass Anforderungen erfüllt werden. Auf den Pisten haben Radfahrer Vorrang. Sie müssen breiter als übliche Radwege, durchgängig asphaltiert und gut ausgeleuchtet sein, damit die Radler schnell vorankommen.

Die vorgesehene Strecke von der Nordseite des Hauptbahnhofs bis in den Langenhagener Ortsteil Krähenwinkel ist 13 Kilometer lang. Sie führt Richtung Moltkeplatz in der List und dann weiter über Wöhlerstraße und Vahrenheider Markt Richtung Silbersee in Langenhagen. Dort knickt sie ab Richtung Westen am Stadtzentrum vorbei zur Karl-Kellner-Straße, die bereits Fahrradstraße ist. „Fragezeichen stehen noch hinter der Wegeführung in innerstädtischen Bereichen“, sagt Nebendahl.

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Für den Baubeginn gibt es keine Garantie

Die Region und die Städte streben für dieses Jahr eine Machbarkeitsstudie und die Auswahl einer Vorzugsvariante an. Anschließend ginge es an die Planung. Für den Baubeginn nennt Nebendahl das Jahr 2021, will das aber nicht garantieren.

Schnellweg nach Garbsen: Diese Piste soll Hannovers Innenstadt über Herrenhausen mit dem Uni-Campus in der Nachbarstadt verbinden. Die beteiligten Städte befürworten das Vorhaben, aber es hat einen erneuten Rückschlag erlitten: Eine Streckenführung längs des Westschnellweges scheidet aus, weil das Landesamt für Straßenbau und Verkehr die Flächen für eine mögliche Verbreiterung der Autopiste reserviert. "Es wäre bitter, wenn wir einen Schnellweg bauen und der dann in zehn Jahren zu einer Autospur umfunktioniert würde", sagt Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region. Alternative ist ein Radschnellweg entlang der Bahntrassen durch die Leineaue über Seelze-Letter und Marienwerder nach Garbsen. "Das betrifft geschützte Gebiete und bringt große konstruktive Herausforderungen", erläutert Nebendahl.

Schnellweg nach Lehrte: Der soll auf hannoverschem Gebiet in diesem Jahr gebaut werden, wird aber zunächst an der Stadtgrenze in Anderten enden. Die Stadt Lehrte will das Projekt erst aufnehmen, wenn sie ihre laufenden Planungen für ihr eigenes Radwegenetz abgeschlossen hat.

Das Thema taugt insgesamt zur längerfristigen Beschäftigung. „Ziel muss es sein, 20 Radschnellwege anzulegen“, sagt Swantje Michaelsen, Verkehrspolitikerin der Grünen.

Von Bernd Haase

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