Schüler fordern Klimawende für Hannover
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/LQH5QFVYOMETFLDH3HUOKG75O4.jpg)
Erst zu Fuß, morgen mit dem Rad: Am 12. April soll in Hannover wieder eine Fridays-for-Future-Kundgebung stattfinden. Im Märzen machten mehr als 8000 Umweltschützer mit.
© Quelle: Frank Wilde
Hannover. Autofahrer müssen sich an diesem Freitagnachmittag in der City auf Behinderungen einstellen. Denn die Fridays-for-Future-Demonstranten lassen sich auch von den Osterferien nicht von ihrem Protest gegen eine verfehlte Klimapolitik abhalten. Um 15 Uhr startet die Kundgebung am Opernplatz. Schüler, Studenten und Azubis sind dieses Mal nicht zu Fuß, sondern mit Fahrrädern unterwegs. Durch die Innenstadt wollen die Jugendlichen über Hildesheimer Straße und Altenbekener Damm zum Maschsee radeln, dann weiter über das Leibnizufer bis zum Georgengarten. Dort soll die Fridays-for-Future-Demonstration am späten Nachmittag mit einem veganen Picknick und Diskussionsrunden enden. Die Polizei sperrt die Straßen entlang der Strecke kurzfristig ab. Es kann zu Staus kommen.
In ganz Deutschland sind Freitag wieder Demonstrationen gegen den Klimawandel geplant. Bei dem bundesweiten Aktionstag Mitte März waren in Hannover mehr als 8500 Umweltschützer auf die Straße gegangen. Für den 12. April rechnen die Veranstalter zumindest mit mehreren Hundert Teilnehmern.
Junge Klimaaktivisten treffen den Oberbürgermeister
Organisatorin Lou Töllner sagt: „„Wir wollen besonders darauf aufmerksam machen, dass Autos nicht nur wahnsinnig viel Platz wegnehmen und unnötigen Lärm machen, sondern auch eine riesige Auswirkung auf das Klima und damit unsere Zukunft haben. Wir brauchen sichere Fuß- und Radwege sowie den Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs.“ Die 17-jährige Anna Kraeft, die ebenfalls zu dem Organisationsteam zählt, kritisiert: „Die Politik verspielt unsere Zukunft. Damit muss jetzt endlich Schluss sein. Sowohl Hannover als auch Niedersachsen scheitern daran, die Ziele des Pariser Klimaabkommens einzuhalten.“
Am Donnerstagnachmittag treffen sich die jungen Klimaaktivisten und Oberbürgermeister Stefan Schostok zu einem vertraulichen Gespräch. Der OB hatte die Schüler bei ihrer jüngsten Demonstration im März zu einem Austausch ins Rathaus eingeladen Lou Töllner bemängelt im Vorfeld des Treffens, dass der Anteil des Autoverkehrs in Hannover sich seit 2011 nicht reduziert hat, sich der Anteil der Radfahrer und des öffentlichen Verkehrs aber auch nicht erhöht hat.
Immer mehr Erwachsene protestieren mit
Den weltweit protestierenden Schülern schließen sich inzwischen auch immer mehr Erwachsene an. Im März hatte in Hannover auch ein Vertreter von "Scientists for Future" gesprochen, es waren zuletzt auch zahlreiche Eltern bei den Protesten dabei. Das Bündnis "Parents for Future" hat in dieser Woche eine Online-Petition auf den Weg gebracht, in der sie die Senkung der Netto-Emissionen von CO2 und anderen Treibhausgasen bis 2040 auf Null fordern. Im September müsse der Bundestag ein neues Klimaschutzgesetz verabschieden.
Von Saskia Döhner