Offensive für Elektromobilität

Stadt vergibt Konzession für 240 E-Ladestationen

Mehr davon: Die Stadt will Konzessionen für E-Ladestationen vergeben.

Mehr davon: Die Stadt will Konzessionen für E-Ladestationen vergeben.

Hannover. Mehr Ladestationen im Stadtgebiet, Umstellung des städtischen Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge – Hannover prescht vor in Sachen Elektromobilität. Die Stadtverwaltung will jetzt eine Konzession für den Betrieb von 240 öffentlich zugänglichen Ladesäulen vergeben. Zudem fordern die Mehrheitsfraktionen im Rat (SPD, Grüne, FDP), dass die Stadt und ihre Tochterunternehmen künftig nur noch Elektrofahrzeuge anschaffen, soweit es geeignete Modelle gibt. Beschlossen wurden beide Anträge am Montag im Umweltausschuss noch nicht. Teile des Ausschusses erbaten sich Bedenkzeit.

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In zwei Jahren sollen die Zapfsäulen für Stromautos stehen. Die 240 Stationen sind mit jeweils zwei Anschlüssen versehen. Mindestens 20 Prozent der Zapfsäulen sollen Schnellladestationen sein, mit denen ein Auto in etwa einer halben Stunde vollgetankt ist. „Durch die Konzessionsvergabe haben wir die Möglichkeit, die Verteilung der Ladestationen zu steuern“, sagt  Umweltdezernent Sabine Tegtmeyer-Dette (Grüne) am Montag am Rande des Umweltausschusses. Man wolle verhindern, dass ein möglicher Betreiber nur dort Zapfsäulen installiert, wo es am lukrativsten ist. Auch will die Stadt vermeiden, dass alle Parkplätze an einem Standort nur noch für E-Autos ausgewiesen werden.

Wie viele Ladestationen in Hannover nötig sind, hat die Stadt ausgehend von der Zielvorgabe der Bundesregierung berechnet. Kanzlerin Angela Merkel hatte sich vorgenommen, dass in zwei Jahren eine Million E-Fahrzeuge in Deutschland über die Straßen rollen. Experten bezweifeln, dass das zu schaffen ist. „Wir haben die Zielvorgabe heruntergebrochen auf Hannover“, sagt Tegtmeyer-Dette. Für das Jahr 2020 geht die Stadt von 6000 Elektrofahrzeugen aus. Überwiegend werden E-Autos in der heimischen Garage oder am Arbeitsplatz aufgeladen, daher seien im öffentlichen Raum etwa 240 Ladesäulen nötig, sagt die Dezernentin. „Das ist eine gute Ergänzung zur Initiative der Stadtwerke“, sagt Tegtmeyer-Dette.

Die Stadtwerke wollen bis 2020 ebenfalls kräftig in den Ausbau der Stromzapfsäulen investieren, jedoch auf privaten und halböffentlichen Flächen, etwa Supermarktparkplätzen. 600 Ladepunkte für Elektromobile will Enercity anbieten, 280 sollen bereits in diesem Jahr installiert werden.

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Das Ampel-Bündnis im Rat sieht die Stadt in der Pflicht, ihren Fuhrpark konsequent auf Elektrobetrieb umzustellen. „Die Pläne zur Luftreinhaltung erfordern ein vorbildhaftes Verhalten der Städte“, heißt es zur Begründung. Nicht nur die Stadtverwaltung, auch die Tochterunternehmen, etwa die Messe AG, sollen ausschließlich Fahrzeuge mit Elektroantrieb beschaffen. Die Christdemokraten schlagen vor, nicht nur auf Strommotoren zu setzen, sondern auch alternative Antriebstechniken wie Erdgas zu berücksichtigen. Dem stimmt die Umweltdezernentin zu. „Für bestimmte Fahrzeuge, etwa Pritschenwagen mit Doppelkabine, gibt es noch gar keine E-Modelle“, sagt sie. Klar sei auch, dass die Umstellung des Fuhrparks eher symbolische Bedeutetung habe. 1000 Fahrzeuge seien im Besitz der Stadt, aber rund 250.000 Autos sind in Hannover unterwegs. „Allein können wir die Luft nicht retten“, sagt Tegtmeyer-Dette.

Von Andreas Schinkel

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