Mit IBG-BCE-Chef Michael Vassiliadis durch Hannover: „Ich weiß, wo ich herkomme“
„Wir drohen unseren Erfolg der Nachkriegsphase in moralischen, überheblichen Debatten zu verspielen, die häufig in Blockaden münden“: Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IG BCE, vor dem Gewerkschaftshaus am Königsworther Platz in Hannover.
In Leverkusen ist der Sohn eines Gastarbeiters aufgewachsen, heute debattiert er im Kanzleramt mit Spitzenpolitikern. Beim Stadtspaziergang verrät der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie seine Lieblingsecken in Hannover und sagt, warum Bayern einen politischen Preis für Atomkraft-Laufzeitverlängerungen zahlen muss.
Hannover.„Ach, Hannover kann so schön sein“, schwärmt Michael Vassiliadis, als wir uns bei strahlendem Sonnenschein vom Ballhofplatz zur Leine bewegen. Vor 25 Jahren ist er hergezogen, seit 2009 leitet er von dem linsenförmigen Bürohaus am Königsworther Platz aus die drittgrößte Gewerkschaft Deutschlands , die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE). Und wenn die Zeit es zulässt, sitzt er mit seinen inzwischen erwachsenen Söhnen gelegentlich am Ihmeufer nahe der Glocksee, spielt Gitarre und grillt. „In solch einer Situation erkennt mich hier ja niemand“, sagt er lächelnd.