Medienkompetenz

Südstadtschule macht sich fit gegen Fake-News

Der Höhepunkt ist für viele das Erstellen von gefälschten Fotos. 

Der Höhepunkt ist für viele das Erstellen von gefälschten Fotos.

Südstadt. Christof Perrevoort hält die aktuelle Ausgabe der Neuen Presse in den Stuhlkreis. „Was fällt euch hier auf?“, fragt er. Viele der etwa 20 Neuntklässler der Südstadtschule melden sich. „Die Schrift ist etwas klein“, meint Schülerin Jasira. Ebenso wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung erscheint die Neue Presse seit einiger Zeit in einem neuen, kleineren Format. Derzeit seien die Layout-Experten noch dabei, die Schriftgrößen zu optimieren, erklärt Perrevoort.

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Gut 90 Minuten diskutieren die Schüler mit dem NP-Redakteur, der die Schule im Rahmen von zwei Thementagen besucht, und löchern ihn mit vielen Fragen. Ob Probleme der Schwerpunktsetzung, die Entscheidung, ob Politik oder Sport auf die Titelseite gehören, oder die Dicke des Papiers – die Fragen könnten kaum vielfältiger sein.

Gefälschte Fotos selbst gemacht

An den beiden Tagen beschäftigen sich die Neuntklässler des Realschulzweiges mit echten Nachrichten sowie mit Fake News und wie sie entstehen. Ein Höhepunkt: Sie dürfen gefälschte Fotos erstellen. Mit Tablets und einem Bearbeitungsprogramm haben manche Schüler ihre Klassenkameraden in ein Foto von Donald Trump montiert. Auf anderen Bildern sieht es so aus, als habe sich Popstar Justin Bieber in der Pause mit zwei Schülerinnen im Treppenhaus unterhalten. „Es hat total Spaß gemacht, die Bilder zu bearbeiten“, sagt Schülerin Selin. „Unglaublich, wie einfach es ist, Fake News zu erzeugen. Man braucht nur ein Programm“, sagt Klassenkameradin Kassiopeia.

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Auch das Fazit von Politiklehrerin Kathrin Stach fällt positiv aus. „Die Schüler sind total begeistert. Bei ihnen herrschte vorher eine große Orientierungslosigkeit, was stimmt und was nicht stimmt.“ Die Lehrerin hatte die Klasse abstimmen lassen, ob sie an dem Projekt des Vereins Politik zum Anfassen teilnehmen möchte – mit eindeutiger Zustimmung.

Es ist bereits die dritte sogenannte Faktenwerkstatt in Hannover. Sieben weitere seien geplant, sagt Vroni Kiefer von dem Verein, der auch das Projekt Pimp Your Town initiiert. Die Organisatoren hätten gute Erfahrungen mit dem Fake-News-Workshop gemacht. „Das Niveau in der Klasse ist sehr hoch, die Schüler sind engagiert dabei.“ Damit in der Südstadtschule nicht nur die neunte Klasse profitiert, erstellen die Schüler kleine Filme mit den wichtigsten Informationen rund um Medienkompetenz, die später gezeigt werden – auf dem digitalen Vertretungsplan.

Von Maximilian Hett

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