Tellkampfschüler erinnern an NS-Bücherverbrennung
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Hannover Erinnerung an verfemte Autoren: Schüler der Tellkampfschule gedachten der Bücherverbrennung.
© Quelle: Tim Schaarschmidt
Hannover. Mit Fackeln und Fahnen marschierten Studenten von der Technischen Hochschule in die Aegidienmasch. Am Bismarckdenkmal, wo sich heute der Maschsee erstreckt, warfen sie mit pathetischen „Feuersprüchen“dann Bücher auf einen lodernden Scheiterhaufen. Jetzt haben Schüler der Tellkampfschule an die barbarische Bücherverbrennung der Nazis vom 10. Mai 1933 erinnert.
An der Geibelbastion zitierten sie Schriften verfemter Autoren wie Remarque und Freud, dann legten sie weiße Rosen nieder. „Die Bücherverbrennung war keine spontane Aktion“, sagte Oberbürgermeister Stefan Schostok bei der Gedenkfeier. Ein „Kampfausschuss“ von Studenten der heutigen Leibniz-Uni sowie der Tierärztlichen Hochschule hatte diese akribisch vorbereitet und Bibliotheken nach missliebigen Büchern durchkämmt. Am Ende der Feierstunde stand ein musikalisches Bekenntnis: Der Kleine Chor der Tellkampfschule stimmte mit den rund 150 Besuchern „Die Gedanken sind frei“ an.
Von Simon Benne