Katja Berlin gilt als Spezialistin für satirische Tortendiagramme, mit denen sie ihren Lesern die Welt erklärt. Bei einem Spaziergang durch ihre neue Heimat Hannover spricht die Autorin und Feministin über Gleichberechtigung, Berlin – und Nachrichten von Männern.
Hannover. Im Grunde kommt sie mit einem Kreis, ein paar Dreiecken und wenigen Worten aus. Mehr braucht die Autorin und Kolumnistin Katja Berlin nicht, um ihren Lesern mit ihren Tortendiagrammen – den sogenannten „Torten der Wahrheit“ – die Welt zu erklären. In der Regel spielen die Torten in Deutschland, handeln ziemlich oft vom Verhältnis von Männern und Frauen in der Gesellschaft. Warum liegen ihr Themen wie Gleichberechtigung oder Geschlechterverhältnisse besonders am Herzen?
"Sie sind im deutschen Humor unterrepräsentiert", sagt Katja Berlin bei einem Stadtspaziergang mit der HAZ durch die List, dem Stadtteil Hannovers, in dem sie seit etwas mehr als einem Jahr lebt. "Dabei sind sie so wichtig". Kein Wunder, dass sich eine Lieblingstorte der "Spezialistin für sonderbare Grafiken", wie sie sich selbst nennt, um genau dieses Thema dreht. "Wie man Menschen nennt, die im Arbeitsleben wegen ihres Geschlechts begünstigt wurden", habe sie eine ihrer Favoritentorten überschrieben, erzählt sie. Die beiden Tortenstücke zeigten, dass die "Quotenfrauen" deutlich in der Minderheit seien. Die überwältigende Mehrheit seien schlicht: Männer.