Türken wählen in Messehalle
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„Wählen ist Bürgerpflicht“: Bis zum 19. Juni können türkische Bürger in der Messehalle 21 ihre Stimme abgeben.
© Quelle: dpa
Hannover. Vor der Messehalle 21 steht ein Polizeifahrzeug, im Inneren werden Besucher kontrolliert – doch bislang ist die Lage ruhig: Mit vergleichsweise geringem Andrang haben hier am Donnerstag die türkischen Präsidenten- und Parlamentswahlen begonnen. Nur wenige Wahlberechtigte verloren sich an dem Arbeitstag mitten im Ramadan in der großen Messehalle, die als Wahllokal dient. „Wir rechnen damit, dass es am Wochenende voll wird“, sagt ein Mitarbeiter des türkischen Konsulats.
Rund 108 000 Wahlberechtigte aus dem Einzugsbereich des Generalkonsulats Hannover können bei diesen Wahlen bis zum 19. Juni ihre Stimme abgeben, in ganz Deutschland sind es 1,4 Millionen Auslandstürken. Am ersten Tag kamen Wähler teils von weither auf das Messegelände. Ferdi und Hatice Atas waren eigens aus Salzgitter angereist: „Wählen ist Bürgerpflicht – und danach nutzen wir die Gelegenheit, in die City zu fahren“, sagen sie.
Es gilt nicht als sicher, dass Präsident Recep Tayyip Erdogan, der rigoros gegen Kritiker vorgeht, im ersten Wahlgang wiedergewählt wird. „Diese Wahlen sind wichtig, weil es darum geht, Demokratie und Freiheit in der Türkei zu stärken“, sagt der 55-jährige Ibrahim Cicek nach der Stimmabgabe. Sollte es zu einer Stichwahl kommen, wird diese in Deutschland vom 30. Juni bis 4. Juli über die Bühne gehen.
Von Simon Benne