Bundesweiter Aktionstag

„Twitter-Gewitter“: So zwitschert die Feuerwehr Hannover über ihre Einsätze

Macht mit beim „Twitter Gewitter“: Die Berufsfeuerwehr Hannover.

Macht mit beim „Twitter Gewitter“: Die Berufsfeuerwehr Hannover.

Hannover. Sie retten Leben, löschen Brände und helfen in Notsituationen: die Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes. In der Regel hören die Hannoveraner bloß das Martinshorn oder sehen das Blaulicht im Rückspiegel. Doch jetzt haben die Helfer erstmals einen zwölfstündigen Einblick in ihre tägliche Arbeit gewährt. Zusammen mit 40 anderen Berufsfeuerwehren machte Hannover am Montag beim Twitter-Gewitter mit. „Es ist eine super Aktion geworden“, sagt Feuerwehrsprecher Michael Hintz.

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Um 8 Uhr startete das Twitter-Gewitter auf dem offiziellen Kanal der Stadt Hannover: „Wir sind startklar und gespannt darauf, was der Tag bringen wird.“ Der erste Alarm führte die Besatzung eines Rettungswagens (RTW) zu einem medizinischen Notfall nach Misburg-Nord. Um 8.54 Uhr dann: Auf der General-Wever-Straße erstreckte sich eine mehrere Hundert Meter lange Ölspur.

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Für gewisses Aufsehen sorgte um 9.20 Uhr folgender Tweet: „Alarm für den RTW des DRK zu einer beginnenden Geburt im Stadtteil Kleefeld.“ Auf Nachfrage einer Nutzerin teilte das Twitterteam mit, dass die Mutter erfolgreich ins Krankenhaus gebracht wurde.

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Kein eigener Twitter-Account

Kurios dabei: Hannovers Feuerwehr ist die einzige, die nicht mit einem eigenen Account beim Twitter-Gewitter mitmachte. „Wir haben uns dazu entschieden, uns wie bei Großeinsätzen mit dem Team der Stadt zusammenzutun“, erklärt Hintz. Diese Variante habe sich beispielsweise bei Bombenentschärfungen bewährt. „Es ist jedoch grundsätzlich vorstellbar, dass wir irgendwann einen eigenen Account aufmachen“, sagt Hintz. Das sei derzeit aber noch nicht absehbar, da die Feuerwehr „in Bezug auf inhaltliche Ausgestaltung und Aktualität Ansprüche hat, die sie momentan so noch nicht erfüllen kann“. Heißt: Es bräuchte ein eigenes Social-Media-Personal.

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Am Mittag häuften sich die Einsätze: Auf der Pasteurallee (Groß-Buchholz) war nach ersten Meldungen ein Bus mit einem Auto zusammengestoßen  – die Retter schickten einen Rettungswagen plus Notarzt. Vor Ort stellte sich glücklicherweise heraus: kein Unfall. „Es handelt sich um einen medizinischen Notfall bei einem Fahrgast“, twitterte die Feuerwehr. In Ledeburg wiederum retteten die Helfer einen verletzten Bauarbeiter über eine Drehleiter. Und auch Fehlalarme gehörten zum Alltag: An der Joachimstraße (Mitte) produzierten Handwerker um 11.20 Uhr so viel Staub, dass die Rauchmelder anschlugen. Bis zum Abend bewältigte die Regionalleitstelle nahezu 1000 Notrufe. Auf Hannover entfielen dabei 22 Feuerwehreinsätze, 148 Notfallrettungen und 104 Krankentransporte.

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Erstmals bundesweit

Die Idee einer solchen Live-Aktion ist nicht neu. Unter anderem die Polizei Berlin veranstaltet regelmäßig 24-Stunden-Twittereinlagen, um von ihren teils skurrilen Einsätzen zu berichten. Der Vorreiter der jetzigen Feuerwehrvariante fand im Mai 2018 statt, damals engagierten sich große Wehren beispielsweise aus München, Berlin und Hamburg. „Eine solch bundesweite Vernetzung hat es aber noch nicht gegeben“, sagt Hintz. Neben Einsatzberichten twitterte die Feuerwehr auch Informationen zu Karrierechancen und weitere Feuerwehrfakten. Die Polizeidirektion Hannover plant „in absehbarer Zeit eine ähnliche Twitter-Aktion“, teilt sie auf HAZ-Anfrage mit.

Hannovers Retter kümmerten sich am Montag zudem noch um nicht ansprechbare Menschen in Mitte, sie mussten im Rahmen medizinischer Notfälle Türen im Roderbruch und in Badenstedt aufbrechen und sogar bei einem Einsatz in Celle mithelfen „Dort brennt es in einem Recyclinghof“, hieß es um 15.40 Uhr auf Twitter. „Große Mengen Schaummittel werden benötigt.“ Die Feuerwehr schickte einen Gerätewagen mit 6000 Litern Schaummittel nach Hambühren.

48 Tweets in 12 Stunden

Um 20 Uhr war Schluss, 48 Meldungen wurden in zwölf Stunden abgesetzt. Michael Hintz ist zufrieden: „Wir haben eine gute Möglichkeit gefunden, über unsere Arbeit und Themen zu berichten“, sagt er. „Wir holen die jungen Leute dort ab, wo sie sind.“ Die Tweets seien 280.000 Mal angesehen worden. Er könne sich vorstellen, dass die Aktion im nächsten Jahr wiederholt wird. Doch zunächst müssten alle Erfahrungen des ersten Twitter-Gewitters ausgewertet werden.

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