Die Bundespolizeiinspektion Hannover verhindert in immer mehr Fällen, dass geflüchtete Ukrainerinnen in den Händen von Zuhältern oder Sexualstraftätern landen. Zuletzt schritten sie ein, als zwei junge Geflüchtete (21, 21) von Männern zum Flughafen gebracht werden sollten, um in die Türkei zu reisen – dort sollten die Frauen in einem „Tanzlokal“ arbeiten.
Hannover.Seit Ankunft der ersten Sonderzüge mit geflüchteten Frauen aus der Ukraine im März im Messebahnhof Laatzen wittern dubiose Personen offenbar ihre Chance: In den vergangenen Wochen ist die Bundespolizeiinspektion Hannover in insgesamt 20 Fällen tätig geworden, in denen es fragwürdige Kontaktaufnahmen zu Ukrainerinnen gegeben haben soll oder ihnen dubiose Hilfs- und Jobangebote gemacht worden seien. „Die Frauen wurden direkt vor Ort angesprochen. Oft gibt es auch vorher schon Anbahnungsversuche über die sozialen Medien“, weiß Sprecher Martin Ackert. So war es auch bei zwei 21-Jährigen, die in die Türkei reisen sollten, um dort in einem „Tanzlokal“ zu arbeiten.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte Mitte März „massive Polizeipräsenz“ an Bahnhöfen in ganz Deutschland angekündigt, um zu verhindern, dass Frauen aus der Ukraine auf Kriminelle und unseriöse Angebote bei ihrer Ankunft in der Bundesrepublik reinfallen. Das Leid von Geflüchteten auszunutzen, sei „zutiefst verachtenswert“, so die Ministerin. Ob bei der Ankunft am Messebahnhof Laatzen oder nach der Weiterreise zum Hauptbahnhof Hannover: „Die Menschen bedürfen eines besonderen Schutzes, der für uns absolut im Fokus steht“, betont Ackert. Seine Kollegen sind in zivil und uniformiert im Einsatz, damit Frauen eben nicht in die Hände von skrupellosen Zuhältern und Sexualstraftätern geraten.