Nach Gewitter: Maschseefest öffnet wieder
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Einige Menschen spazieren seit dem frühen Abend wieder über das Maschseefest.
© Quelle: Julia Polley
Hannover. Nach der vorübergehenden Schließung des Maschseefestes wurde Hannovers Seeparty am Abend wieder geöffnet. Der Veranstalter hatte am Nachmittag auf die Unwetterwarnung reagiert, die der Deutsche Wetterdienst (DWD) für die Region Hannover herausgegeben hatte. Das Fest hatte seit 16 Uhr geschlossen. "Bis auf Weiteres schließen wir die Buden", sagte Maike Scheunemann von der Hannover Veranstaltungsgesellschaft (HVG), die das Maschseefest ausrichtet, am Nachmittag.
Um 19.30 Uhr gab der Veranstalter dann Entwarnung: Das Fest wurde wieder geöffnet. „Wir haben es den Betreibern freigestellt, ob sie öffnen oder nicht“, sagt Scheunemann. Es könne sein, dass am Abend nicht alle Stände wieder offen seien, da einige Betreiber ihre Mitarbeiter bereits nach Hause geschickt haben. „Am Nordufer haben die meisten Stände wieder offen.“ Und wie ist die Vorhersage für den Abend? „Derzeit gehen wir davon aus, dass nichts mehr kommt.“ Um kurz nach halb acht dröhnte die Musik wieder vom Nordufer und die Sonne kam hinter den Wolken hervor – als wäre zuvor nichts gewesen. Standmitarbeiter begann alles wieder aufzubauen und sauber zu machen.
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Der DWD hatte am Nachmittag eine Unwetterwarnung herausgegeben. Die Experten warnten unwetterartigen Gewittern mit lokal heftigem Starkregen mit bis zu 40 Litern pro Quadratmeter innerhalb kurzer Zeit. Außerdem könne es schwere Sturmböen bis 100 Kilometer pro Stunde geben, hieß es. Mittlerweile ist die Unwetterwarnung aufgehoben.
Auch die Üstra stellte Donnerstagnachmittag den Betrieb der Sonderbuslinie 267 ein, später auch den Betrieb der Maschseeflotte. Während die Linie 267 am Abend wieder ihren Betrieb aufnahm, bleibt der betrieb der Maschseeflotte am Donnerstag eingestellt. Hingegen soll das Fest der Unternehmerverbände in Niedersachsen am Maschsee-Südufer nach aktuellem Planungsstand stattfinden, notfalls im Aspria.
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Um kurz vor halb Sechs zog dann ein erstes Gewitter über den See und Starkregen setzte ein. Die wenigen Passanten, die zuvor noch an den Promenaden entlang geschlendert waren, versuchten sich unterzustellen. Die Stand-Mitarbeiter warteten, dass sich alles wieder beruhigt. Bis um 19 Uhr ziehen immer wieder kräftige Schauer mit Gewittern über das Fest hinweg.
Stand-Betreiber warten ab
Bei Robert Notacker klingelt ständig das Handy. Der Betreiber der See-Wirtschaft am Ostufer steht in Kontakt mit den Verantwortlichen der HVG. „Wir haben alles gesichert, was fliegen könnte“, sagte er. Stühle, Blumentöpfe und Sonnenschirme wurden kurzfristig weggeräumt. Sogar die Dixi-Toiletten wurden mit Spanngurten an den Bäumen befestigt.„Logistisch ist das eine Herausforderung.“
Unwetterwarnung: Maschseefest geschlossen
Unwetterwarnung: Maschseefest geschlossen
Der 49-Jährige hofft, dass es am Abend eine Entwarnung gibt und das Fest wieder öffnen kann. „Heute ist Firmentag. Wir hatten 250 Reservierungen. Alles steht bereit – nur die Gäste fehlen“, sagt er. Einige Gäste hätten inzwischen schon abgesagt. Trotzdem könne er die Entscheidung verstehen. „Sicherheit geht vor.“ Einige seiner 36 Mitarbeiter habe er nach Hause geschickt. Sie stehen auf Abruf bereit. Die, die noch da sind versuchen die Zeit zu überbrücken und hören dabei passenderweise „Wir sind die Niedersachsen. Sturmfest und erdverwachsen.“ Dabei schauen alle immer wieder gespannt auf ihre Wetter-Apps.
Auch am Hamborger Veermaster ist alles mit rot-weißem Flatterband abgesperrt. Betreiberin Jule Duda weiß nicht, wie es weiter geht. „Bis auf eine Sturmwache aus fünf Leuten haben wir alle Mitarbeiter nach Hause geschickt, damit ihnen nichts passiert“, sagt Duda. „Ich bin froh, dass wir bisher glimpflich davon gekommen sind.“ Es sei die richtige Entscheidung gewesen zu sperren. „Wir wurden am Mittwochabend das erste Mal vom Veranstalter informiert, dass auf uns etwas zukommen könnte“, sagt die 37-Jährige. „Wir konnten uns in Ruhe vorbereiten.“
Kornelia Seeger und Jürgen Flohr sind extra aus Nordstemmen zum Maschsee gekommen und wollten entspannt über das Fest bummeln. Die beiden haben sich dafür frei genommen. Von der Schließung haben sie erst unterwegs erfahren. „Wir haben gehofft, dass nicht alle Stände zu haben“, sagt Seeger. Beide können diese Vorsichtsmaßnahme aber verstehen. Sie entschließen sich erstmal in die Stadt zu fahren. Auch andere Besucher entlang des Maschsees haben nichts von der Schließung mitbekommen. Yasar Bozkrt ist aus Hameln mit Frau und Tochter angereist. „Das ist sehr ärgerlich, dass alles geschlossen ist. Jetzt fahren wir zurück“, sagt er.
Nicht alle Passanten haben Verständnis für die Entscheidung des Veranstalters. „Das ist lächerlich“, sagt ein Mann im Vorbeigehen. „Ich habe kein Unwetter gesehen.“
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Von frs/jsp/RND
HAZ