Vater und Tochter stürzen von Parkhaus in den Tod
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In der Friesenstraße sind ein Vater und seine Tochter fast zwanzig Meter in die Tiefe gestürzt und wenig später gestorben.
© Quelle: Uwe Dillenberg
Hannover. Hinweisen zufolge handelt es sich um Vater und Tochter, bisher konnte ihre Identität aber nicht endgültig geklärt werden. Die Polizei geht bislang von einem sogenannten erweiterten Suizid aus. „Es gibt keine Hinweise auf ein Fremdverschulden“, sagt Polizeisprecher Holger Hilgenberg.
Die beiden fielen gegen 16.30 Uhr aus knapp 20 Metern vom obersten Parkdeck und schlugen auf einem Parkplatz an der Friesenstraße auf. Das Mädchen starb noch an der Unfallstelle, Reanimationsversuche durch Sanitäter blieben erfolglos. Der Mann wurde mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht, wo er wenig später starb.
Die Kriminalpolizei versucht noch immer, die Minuten vor dem Sprung zu rekonstruieren. Zeugen für den Vorfall gibt es nicht. Als sicher gilt jedoch, dass der Mann das Mädchen bei seinem Sprung vom Dachgeschoss des Parkhauses mit in den Tod riss. Das Geländer sei an der betreffenden Stelle zu hoch, als dass von einem Unfall ausgegangen werden könne, sagte Hilgenberg.
Die Ermittler konnten bei den Toten keine Ausweispapiere oder andere Gegenstände finden, die bei der Identifizierung helfen können. Der Mann hatte auch keine Autoschlüssel dabei, weshalb die Polizei davon ausgeht, dass die beiden das Parkhaus zu Fuß betreten haben. Die Überwachungsvideos des Parkhauses werden nun ausgewertet.
Ein Paar hatte die beiden leblosen Körper gefunden. Die Zeugen fuhren gerade mit ihrem Auto auf den Parkplatz, als sie ein dumpfes Geräusch hörten. Beim Nachsehen entdeckten sie Vater und Tochter neben dem Zugang zum Treppenhaus der Parkgarage liegend.
Ein Geschäftsinhaber auf der gegenüberliegenden Straßenseite wurde ebenfalls Augenzeuge der schaurigen Szene. „Ich habe nur den Mann gesehen. Er lag auf dem Rücken, ich dachte zunächst, er wäre einfach nur hingefallen“, sagt er. Das Mädchen habe er von seinem Laden aus nicht sehen können.
Auch eine Stunde später war der Geschäftsmann wie alle am Tatort von dem Vorfall schwer erschüttert. „Ich habe auch eine Tochter, ich kann das nicht verstehen“, sagte er. Als ein Polizist psychologische Hilfe anbot, lehnte er mit versteinerter Miene ab: „Ich bin in Ordnung.“
Die Friesenstraße war wegen der Spurensuche der Kriminaltechniker für etwa anderthalb Stunden ebenso wie Teile des Parkhauses gesperrt.
HAZ