Linden

Weinbar Weberey serviert Weine mal anders

Genuss und Ambiente: Am Lichtenbergplatz hat Bernhard Faber seine Weberey eröffnet.

Genuss und Ambiente: Am Lichtenbergplatz hat Bernhard Faber seine Weberey eröffnet.

Linden-Mitte. Bernhard Faber weiß genau, welche Art von Spannung er in den Weinen wiederfinden möchte, die auf der Karte seiner Weinbar Weberey am Lichtenbergplatz stehen: „Die Elterngeneration auf Weingütern hat die Erfahrung und kennt die Traditionen – ihre Kinder reiben sich daran mit neugierigen Experimenten und internationaler Perspektive.“ Faber sucht mit viel Engagement nach modernen deutschen Weinen mit deutlicher Handschrift. So existieren neben dem Ihmerauschen am Küchengarten nun gleich zwei Weinbars in gut 100 Metern Entfernung.

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Instinkt und Neugier

Die Weberey folgt dem gleichen Konzept wie Webers erste Bar, die Metzgerey in seinem Heimatort Gehrden. Der Jurist, der als Partner einer überregionalen Societät in Leipzig junge Unternehmer berät, übernahm die Bar vor zwei Jahren von einem Freund. Seine Liebe zum Wein entwickelte Faber mit gutem Instinkt und hartnäckiger Neugier schnell zu einer Expertise: „Ich habe die Winzer einfach so lange angerufen und mit Fragen gelöchert, bis ich alles verstanden hatte.“ Sympathie spielt dabei neben Wertschätzung eine große Rolle.

So auch bei Christian Hirsch aus der Nähe von Heilbronn. Dessen Weine sind seit einer Weinprobe in der Weberey erstmals in Hannover erhältlich. Hirsch schaffte es, mit einer Mischung aus Handwerk, Mut und Weitsicht, in kürzester Zeit als einer der vielversprechendsten Jungwinzer Deutschlands zu gelten – nachdem er vor erst drei Jahren aus dem elterlichen Weingut heraus seine eigene Linie entwickelte. „Der hat uns mit seiner Haltung zwischen Bodenständigkeit und Abenteuerlust gleich bei der ersten Begegnung umgehauen“, sagt Faber.

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Experte begeistert von Winzer

Fabers Begeisterung für den Heilbronner Winzer ist ansteckend. Er lobt, wie mutig es sei, Weine mit so wenig Restzucker herzustellen. Er schwärmt vom Boden um Heilbronn – mit Muschelkalk in den tieferen Sedimenten. Und er freut sich, dass Hirsch auch bei seinen Weißweinen mit Holzfässern experimentiert – übrigens Exemplaren aus schwäbischer Eiche. Die Rotweine sind dicht und ausdrucksstark, auch jene aus den oft verschmähten heimischen Rebsorten. „Einen Spitzenwein aus Lemberger sieht man inzwischen hier und da, aber einen solchen Trollinger macht sonst keiner“, erklärt Experte Faber.

Eine Art Nebenprodukt der großen roten Lagenweine war schon vor der Probe ein Kundenliebling in der Weberey: Der Rosé Saignée entsteht, wenn Hirsch deren Trauben durch ihr Eigengewicht abtropfen lässt, bevor er sie weiterverarbeitet. Das Ergebnis ist ein satter, konzentrierter und dennoch frischer Wein. 300 Flaschen hat Faber davon in den vergangenen heißen Wochen bereits ausgeschenkt. Er freut sich gleich doppelt darüber: „Da merkt dann auch der Winzer, dass wir hier auf einem guten Weg sind.“

Die Wein- und Ginbar Weberey am Lichtenbergplatz 2 hat dienstags bis sonnabends ab 17 Uhr geöffnet. Ein Glas mit 0,2 Litern Rosé Saignée vom Weingut Christian Hirsch kostet zum Beispiel 5,80 Euro.

Von Thomas Kaestle

HAZ

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