Smartes Reihenhaus in Hannover-Wülfel: Wie Christian Wagener auf ungewöhnliche Art Energie spart
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Nur eine Maßnahme, um energieeffizient zu leben: Christian Wagener nutzt eine Brauchwasserwärmepumpe, um zu lüften und Wasser zu erwärmen. Mit mehreren solcher Ideen nimmt er am Wettbewerb der HAZ und Enercity teil.
© Quelle: Tobias Woelki
Hannover. Wie ein Computer lässt sich auch ein Haus komplett heruntergefahren: Wenn Christian Wagener die Haustür schließt, läuft in einem Bruchteil einer Sekunde ein kompletter Systemcheck des Reihenhauses in Wülfel. Sind die Lichter aus? Sind die Steckdosen abgeschaltet? Die Heizungsthermostate geschlossen? Und ist noch irgendwo im Keller ein Fenster auf? Ein kleines Display gibt im Fall der Fälle Warnmeldungen aus. Das System lässt sich auch auf dem Handy überprüfen. „Aber eigentlich möchten wir, dass sich das Haus um sich selbst kümmert“, sagt der Maschinenbauingenieur, der mit dieser Idee am gemeinsamen Energiespar-Wettbewerb der HAZ und Enercity teilnimmt.
Kurz vor der Pandemie hat Wagener das Haus von 1955 gekauft. Gemeinsam mit seiner Frau hat die kleine Familie einen Energieberater beauftragt, um einen Sanierungsplan zu entwerfen. Die Holztür im Eingangsbereich verschwand ebenso wie die Fenster mit Einfachverglasung. Eine Brauchwasserwärmepumpe zog dafür ein. „Wenn man gut dämmt, muss man viel lüften, um eine Pilzkultur zu vermeiden. Wir betreiben dafür die Pumpe, um verbrauchte, warme Luft aus den Bädern zum Beispiel für den Warmwasserspeicher zu nutzen.“
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Ein Blick auf das Gesamtsystem: Das smarte Haus von Christian Wagener lässt sich auch ohne Cloud steuern.
© Quelle: Tobias Wölki
Vor allem setzt Wagener auf ein Netzwerk aus Sensoren. Sensoren in den Wänden reagieren auf Bewegung und schalten die vielen LED-Lampen ab, wenn sich niemand in einem Raum aufhält. Sensoren in den Fenstern reagieren auf den Sonnenstand und fahren Rollläden hoch und runter, um Wärme und Licht zu regulieren. Die Haussteuerung kümmert sich auch um die Heizung. Und natürlich ist die Technik auch mit der Waschmaschine im Keller und mit der Solaranlage auf dem Dach verbunden. So schaltet sich zum Beispiel die Waschmaschine ein, wenn die Sonne scheint. So kann die Sonnenenergie vom Dach direkt verbraucht werden.
Die Haussteuerung läuft ohne Cloud und Sprachausgabe. Es geht Wagener auch nicht darum, permanent mit dem Smartphone die Heizung zu überwachen. „Es ist einfach sehr komfortabel.“ So schaltet das System selbstständig sämtliche Steckdosen ab, wenn man das Haus verlässt – „außer die Stromabfuhr für das System selbst.“
Bewerbungsfrist verlängert: Wir suchen den cleversten Energiesparer
Das Unternehmen Enercity und die HAZ-Redaktion suchen den cleversten Energiesparer in der Region Hannover. Auch Sie können sich bewerben und damit eine Chance auf einen wertvollen Preis erhalten. Bewerben können Sie sich mit vielen kleinen Tipps oder einem großen Vorschlag. Gesucht werden clevere Ideen, die andere Leser nachahmen können, um Energie zu sparen. Der kreative Einsatz verdient einen außergewöhnlichen Preis. Enercity wird den Gewinnern den Weg bereiten, um künftig klimaneutral zu leben. Das Haus soll künftig effizient geheizt werden? Sie brauchen Beratung zu einer Fotovoltaikanlage? Oder wünschen Sie sich Unterstützung bei Ihrer Strom- oder Wärmerechnung? Egal ob Eigentümer oder Mieter, Familie oder Single: Enercity unterstützt Sie mit passenden technischen Produkten im Wert von 50.000 Euro. Und es gibt nicht nur einen Gewinner bei dem ungewöhnlichen Wettbewerb, sondern zwei. Die Teilnahme am Wettbewerb ist bis zum 15. Februar möglich. Schicken Sie eine E-Mail, in der Sie Ihre cleveren Energiespartipps skizzieren, mit dem Betreff „Energiespar-Aktion“ an hannover@haz.de. Vergessen Sie auch nicht, das ein oder andere Foto Ihres Projektes beizufügen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Familie spart mit smartem Haus etliche Kilowattstunden Energie
Zu dritt verbraucht die Familie etwa 2800 Kilowattstunden im Jahr Gas. „Das ist nicht mal die Hälfte des Durchschnitts einer 50 Quadratmeter großen Wohnung“, sagt Wagener. Das Haus bietet 120 Quadratmeter Fläche. „Wir müssen uns im Alltag dennoch nicht besonders anstrengen, auf Komfort verzichten oder sonstige Abstriche machen, um auf diese Verbrauchswerte in dem nun schon knapp 70 Jahre alten Haus zu kommen.“
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Die Haussteuerung achtet auf Energieverschwendung – und weist auf mögliche offene Fenster direkt auf einem Display an der Haustür hin.
© Quelle: Tobias Wölki
Das smarte Haus von Wagener setzt auf ein Bündel von Maßnahmen. Für viele gibt es Fördermöglichkeiten. „Der Energieberater hat sich darum gekümmert.“ Im nächsten Schritt wünscht sich Wagener einen Stromspeicher, um produzierte Energie langfristiger nutzen zu können.