Brückenabriss beginnt: Diese Züge fallen in den Herbstferien aus
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Zahlreiche Züge werden in den Herbstferien nicht den Hauptbahnhof ansteuern.
© Quelle: dpa
Hannover. Bahnreisende von und nach Hannover müssen sich ab Montag auf erhebliche Behinderungen einstellen. Wegen der Bauarbeiten an der Eisenbahnbrücke über die Königstraße in Hannovers Innenstadt werden während der Herbstferien vom 1. bis 14. Oktober zahlreiche Gleise am Hauptbahnhof gesperrt. Betroffen sind nach Angaben der Bahn unter anderem die Fernverkehrszüge von Hannover nach Berlin und Braunschweig sowie in Richtung Göttingen.
Brückenabriss: Züge fallen in den Herbstferien aus
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Auch beim Regionalverkehr und den S-Bahnen gibt es massive Einschränkungen. So ist in Richtung Lehrte nur ein Gleis frei, zwischen dem Hauptbahnhof und Hannover-Bismarckstraße fahren überhaupt keine Züge.
Wie die Bahn mitteilte, werden während der zweiwöchigen Sperrung die marode Brücke über die Königstraße abgerissen und durch 16 Behelfsbrücken ersetzt. Auf ihnen soll dann während des Abrisses und des Neubaus der Brücke der Schienenverkehr normal rollen soll. Das Portal der denkmalgeschützten Brücke aus dem Jahr 1880 wird anschließend wieder hergestellt. Die Brückenbauarbeiten sollen Ende kommenden Jahres abgeschlossen sein.
Die Bahn schätzt die Auswirkungen für die „Gelegenheitsfahrer“ eher als gering ein. Die Auswirkungen der Baustellen seien seit einem Jahr in den Buchungssystemen hinterlegt. Deshalb würden die Fahrkarten auch über Laatzen ausgestellt, wenn der betreffende Zug zum Beispiel nur bis Laatzen fahre. Bahnfahrkarten gelten in den zwei Wochen in Hannover auch für Busse und Stadtbahnen.
Pendler müssten sich erst einmal auf die neue Situation einstellen, sagte Björn Pamperin vom privaten Bahnunternehmen Metronom. „Das werden zwei stressige und nervige Wochen, insbesondere für Pendler“, betonte er. Diese bräuchten Ruhe und Geduld. Zudem müssten Pendler mit vollen Zügen und auch mit bisher nicht einkalkulierten Verspätungen rechnen.
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Nach der Brückenerneuerung sind weitere Bauarbeiten geplant, dann im Hauptbahnhof. Im Jahr 2021 will die Bahn dort einen gewaltigen Umbau starten, der 15 Jahre dauern soll. Denn die insgesamt 58 Brücken, auf denen Gleise und Bahnsteige ruhen, müssen erneuert werden. Dann müssen immer wieder einzelne Gleise zeitweise gesperrt werden. Unklar ist, ob der Zugverkehr mit gesperrten Gleisen planmäßig laufen kann. Denn eigentlich gilt der Bahnhof mit 750 täglich verkehrenden Zügen als komplett ausgelastet.
Derzeit steht noch nicht fest, ob der Hauptbahnhof um zwei weitere Gleise erweitert wird. Bahn und Region wollen das, allerdings ist derzeit unklar, wer die dafür erforderlichen 25 Millionen Euro übernimmt.
Diese Verbindungen sind betroffen
Fernverkehr
Köln–Hannover–Berlin: ICE-Verbindungen fahren nach Plan, IC-Züge Richtung Berlin fallen ab Hannover aus.
Hamburg–Hannover–Frankfurt: ICE-Züge halten statt am Hauptbahnhof in Hannover/Messe Laatzen, geänderte Abfahrt und Ankunft in Hamburg. Die IC-Züge werden teilweise umgeleitet mit Halt in Laatzen, andere fallen auf Teilabschnitten aus. IC-Züge in Richtung Frankfurt beginnen dann in Kassel-Wilhelmshöhe, Züge in Richtung Hamburg/Stralsund in Hannover Hbf.
Hamburg–Hannover–Nürnberg–München: In großen Teilen zusätzliche Halte für die ICE-Züge in Lüneburg, Uelzen und Celle, statt Hauptbahnhof Hannover Ersatzhalt am Messebahnhof Laatzen. Es kommt zu Reisezeitverlängerungen von rund 30 Minuten.
Bremen–München: ICE-Züge fahren nur zwischen Bremen und Hannover.
Amsterdam–Hannover–Berlin: Die IC-Verbindung wird umgeleitet und hält nicht in Hannover Hbf. Ersatzweise werden Wunstorf und Lehrte bedient.
Köln–Hannover–Dresden: Die IC-Züge halten nicht in Hannover Hbf, stattdessen in Lehrte und Wunstorf.
Norddeich–Bremen–Magdeburg–Leipzig: Keine IC-Züge zwischen Hannover und Braunschweig.
Regionalverkehr
Uelzen–Celle–Hannover: keine Einschränkungen.
Hannover–Göttingen: Züge in Richtung Göttingen fahren ab Hannover etwa 30 Minuten später und hält zusätzlich in Rethen, Barnten und Messe/Laatzen. Züge fahren pünktlich ab, kommen aber etwa 20 Minuten später in Hannover Hbf an und hält zusätzlich in Rethen, Barnten und Messe/Laatzen.
Goslar–Hildesheim–Hannover: Erixx-Züge von und nach Hannover Hbf starten/enden in Hannover-Bismarckstraße.
Hannover–Gifhorn–Wolfsburg: Alle Enno-Züge im Haupt-Stundentakt fahren laut Plan. Einige Züge im Zwischentakt fahren nur bis Karl-Wiechert-Allee.
S-Bahnen
S 1 Minden–Hannover Hbf: Minimale Veränderungen bei den Fahrzeiten. Die Züge fahren jedoch nicht weiter nach Haste, sondern abweichend als S 4 nach Bennemühlen.
S 1 Hannover Hbf–Haste: Züge beginnen und enden in Hannover-Bismarckstraße, ansonsten keine Veränderungen bei den Fahrzeiten.
S 2 Nienburg–Hannover: Minimale Veränderungen bei den Fahrzeiten. Die Züge fahren jedoch ab/bis Hannover Hbf als S 4 nach/von Bennemühlen.
S 2 Hannover Hbf–Haste: Züge beginnen und enden in Hannover-Bismarckstraße, ansonsten keine Veränderungen bei den Fahrzeiten. Reisende aus Richtung Barsinghausen/Weetzen mit Ziel Hannover Hbf steigen bereits in Hannover-Linden/Fischerhof in die Stadtbahnlinien 3 und 7.
S 3 Hildesheim–Lehrte–Hannover Hbf: Züge von/nach Hildesheim fahren nicht nach Hannover Hbf, sondern ab Lehrte abweichend von/nach Celle. Zwischen Lehrte und Hannover Hbf pendeln die Züge der Linie S7. Die Fahrzeiten zwischen Hildesheim Hbf–Lehrte und Celle–Lehrte werden daher angepasst.
S 4 Bennemühlen–Hannover Hbf–Hildesheim Hbf: Zwischen Bennemühlen und Hannover Hbf gibt es keine Einschränkungen oder Veränderungen in den Fahrzeiten. Die Züge fahren jedoch nicht nach Hildesheim, sondern als S1 von/nach Minden oder als S 2 von/nach Nienburg. Im Abschnitt Hildesheim Hbf–Sarstedt–Hannover Hbf fällt die S 4 während der zwei Wochen komplett aus. Hier fahren Busse zwischen Hildesheim Hbf und Barnten mit Anschluss an den /aus dem Metronom.
S 5 Hannover-Flughafen–Hannover Hbf: Die Züge verkehren nur im Stundentakt (statt 30 Min-Takt) und pendeln zwischen den beiden Stationen.
S 5 Hannover Hbf–Hameln–Paderborn Hbf: Die Paderborner Züge fahren von Hannover Hbf über Ahlem und halten nicht in Hannover-Bismarckstraße und Linden/Fischerhof. Die Hamelner/Bad Pyrmonter Züge fahren zu den planmäßigen Zeiten, enden jedoch in Hannover-Linden/Fischerhof. Fahrgäste nach Hannover Hbf nutzen ab Hannover-Linden/Fischerhof die Stadtbahnlinien 3 und 7. Fahrgäste zur Bismarckstraße nutzen die S-Bahnen der Linie S 1 und S 2.
S 6 Hannover Hbf–Lehrte-Kurve–Celle: Die Züge fallen während der Bauarbeiten komplett aus.
S 7 Hannover Hbf–Lehrte–Celle: Die Züge pendeln stündlich nur zwischen Hannover Hbf und Lehrte nach einem komplett geänderten Fahrplan. In Lehrte besteht Anschluss an die geänderte Linie S 3 nach/von Celle und Hildesheim.
S 21 und S 51 (Expresslinien): Die Expresszüge fallen während der Bauarbeiten komplett aus.
Von frs/RND