Barsinghausen

Acht Stolpersteine sind zurück im Straßenpflaster

Peter Holtz vom Baubetriebshof baut die Stolpersteine wieder an der Ampelkreuzung Bahnhofstraße/Siegfried-Lehmann-Straße ins Straßenpflaster ein. Michael Dettmann (links) und Bernd Steger schauen ihm über die Schulter.

Peter Holtz vom Baubetriebshof baut die Stolpersteine wieder an der Ampelkreuzung Bahnhofstraße/Siegfried-Lehmann-Straße ins Straßenpflaster ein. Michael Dettmann (links) und Bernd Steger schauen ihm über die Schulter.

Barsinghausen. Nach rund einem Dreivierteljahr sind die acht Stolpersteine für die jüdischen NS-Opfer aus der Familie Lehmann an ihren angestammten Ort an der Kreuzung Bahnhofstraße/Siegfried-Lehmann-Straße zurückgekehrt. Die Stolpersteine aus Messing, die ins Straßenpflaster eingelassen und mit den Lebensdaten der Opfer versehen sind, sollen an die jüdischen Bewohner des Hauses erinnern, das sich früher auf der jetzigen Fahrbahn der Siegfried-Lehmann-Straße befand. Die Stolpersteine waren im Herbst vergangenen Jahres im Zuge der Sanierungsarbeiten in der Bahnhofstraße aus dem Pflaster ausgebaut und gesichert worden. Am Donnerstag fügte Peter Holtz vom städtischen Baubetriebshof die kleinen Gedenksteine wieder in den Untergrund ein. Mit von der Partie waren Bernd Steger, Mitglied im Vorstand der Siegfried-Lehmann-Stiftung, und Tiefbau-Fachdienstleiter Michael Dettmann.

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Die Stolpersteine erinnern an Lore Lehmann, Hilde und Walter Lehmann, Sophie Lehmann und Siegfried Lehmann. Außerdem liegen an der Kreuzung Steine zum Gedenken an Isa Rosenberg, Helene Sternheim und Ruth ten Brink. Diese drei Frauen waren die Mutter, die Tante und die Nichte von Sophie Lehmann und lebten ebenfalls zeitweise an der Bahnhofstraße.

Die acht Stolpersteine müssen in den nächsten Jahren eventuell ein weiteres Mal zeitweise ausgebaut und gesichert werden. Der Grund: Die Ampelanlage an der Kreuzung ist technisch veraltet und muss ausgetauscht werden. Zuständig sei die Landesstraßenbaubehörde, sagt Dettmann. „Wir wissen nicht, wann der Austausch dort auf dem Zeitplan steht.“

Die Siegfried-Lehmann-Stiftung will sich nach den Worten von Steger in diesem Jahr noch mit einem neuen Projekt beschäftigen: der Erinnerung an die frühere Barsinghäuser Synagoge, die sich bis zu ihrer Zerstörung im rückwärtigen Bereich des Grundstücks Marktstraße 21 unweit des Thies befand. Über Details werde das Kuratorium der Stiftung voraussichtlich im August beraten, kündigt Steger an.

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Insgesamt gibt es im Barsinghäuser Stadtgebiet mittlerweile 52 Stolpersteine, die seit 2006 eingebaut worden sind. Die allermeisten Steine erinnern an ermordete jüdische Bürger. Im vergangenen Jahr hatten die Stadt und die Stiftung aber auch damit begonnen, Stolpersteine für Menschen nichtjüdischen Glaubens zu verlegen, die im Zuge des sogenannten Euthanasie-Tötungsprogramms der Nazis ihr Leben verloren haben.

Die Stolpersteine an der Bahnhofstraße erinnern an die Mitglieder der jüdischen Familie Lehmann sowie drei verwandte Frauen

Die Stolpersteine an der Bahnhofstraße erinnern an die Mitglieder der jüdischen Familie Lehmann sowie drei verwandte Frauen. Alle acht Personen sind während der NS-Zeit umgebracht worden.

Von Andreas Kannegießer

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