Samariter eröffnen Ausstellung „Der ASB und der Nationalsozialismus“ im Bahnhof
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In der Ausstellung werden zahlreiche Schicksale von engagierten ASB-Mitgliedern dargestellt.
© Quelle: Hannibal Hanschke
Barsinghausen. Der ASB hat erstmals rund 130 Jahre nach seiner Gründung eine unabhängige wissenschaftliche Untersuchung zu seiner Geschichte im Nationalsozialismus vorgelegt – und die Ergebnisse gibt es auch in einer Ausstellung zu sehen. Diese trägt den Titel „Der ASB und der Nationalsozialismus“ und ist von Montag, 27. Mai, bis Sonnabend, 1. Juni, im ASB-Bahnhof Barsinghausen zu sehen.
Einzelschicksale werden beleuchtet
Die ausgestellten Exponate begleiten ein von den Autoren Marthe Burfeind, Nils Köhler und Rainer Stommer herausgegebenes gleichnamiges Buch, das im März 2019 erschienen und für 25 Euro im Buchhandel zu bekommen ist. Im Buch und auch in der begleitenden Ausstellung wird die Zeit vom Verbot des ASB 1933 durch das NS-Regime bis zur Wiedergründung nach dem Zweiten Weltkrieg anschaulich dargestellt. Es werden viele Schicksale der meist stark engagierten Kolonnenführer, ASB-Ärzte und ASB-Mitglieder nachgezeichnet.
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Das Buch „Der Arbeiter-Samariter-Bund und der Nationalsozialismus“ von Marthe Burfeind, Nils Köhler und Rainer Stommer ist für 25 Euro im Buchhandel erhältlich.
© Quelle: Hannibal Hanschke
Denn auch wenn der ASB 1933 verboten und als Institution aufgelöst worden ist, hieß das ja nicht, dass die Samariter als Individuen aufhörten zu existieren. In der Ausstellung wird der Frage nachgegangen, was aus den 52.000 Samaritern, den 1200 approbierten ASB-Ärzten, den Masseuren, Pflegekräften, Kolonnen und den Erholungs- und Kindererholungsheimen nach der Auflösung des ASB wurde.
Autorin Marthe Burfeind eröffnet Ausstellung
Bereits kurz nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Verbindungen der ASB-Netzwerke so gut, dass 1946 die erste ASB-Kolonne in Neumünster wieder an die Öffentlichkeit tritt. Kurz nach dem Mauerfall wurde im Januar 1990 der erste ASB-Ortsverband in Güstrow auf ostdeutschem Boden seit 1933 wiedergegründet und trug dazu bei, dass sich innerhalb kürzester Zeit der ASB auch in den neuen Bundesländern etablierte. Unter dem Motto „Wir helfen hier und jetzt“ sind die Samariter in vielen Bereichen aktiv und haben mittlerweile rund 1,3 Millionen Mitglieder.
Die Ausstellung kann zu den regulären Öffnungszeiten des Bahnhofs – wochentags von 7 bis 17.15 Uhr und sonnabends von 8 bis 12 Uhr – besucht werden. An Christi Himmelfahrt, 30. Mai, bleibt die Ausstellung geschlossen. Am Montag, 27. Mai, wird die Ausstellung um 16 Uhr von Marthe Burfeind mit einer kurzen Rede zum Thema eröffnet.
„Der Arbeiter-Samariter-Bund und der Nationalsozialismus“ von Marthe Burfeind, Nils Köhler und Rainer Stommer, Ch. Links Verlag, 25 Euro, ISBN-13: 978-3962890414.
Von Lisa Malecha