Burgdorf

Acht Laternen erzählen Stadtgeschichte

Regionspräsident Hauke Jagau (links), Stefanie Krebs von Tonspur Stadtlandschaft und Bürgermeister Alfred Baxmann hören ein Kirchenlied von Karl Johann Philipp Spitta, das die Kantorei Burgdorf singt.

Regionspräsident Hauke Jagau (links), Stefanie Krebs von Tonspur Stadtlandschaft und Bürgermeister Alfred Baxmann hören ein Kirchenlied von Karl Johann Philipp Spitta, das die Kantorei Burgdorf singt.

Burgdorf. Auf ungewöhnliche Weise erfahren Burgdorfer und ihre Gäste ab sofort die Stadtgeschichte: An acht Laternen in der Innenstadt finden sich Aufnahmen mit Musik und Erzählungen aus dem städtischen Leben, die als Dauerschleife erklingen. Damit erleben sie hörbar eine Kooperation zwischen der Hörregion Hannover, Stadt und Stadtmarketing Burgdorf (SMB).

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Anlässlich des Themenjahres „Burgdorf – klingt gut“ hat die Autorin Stefanie Krebs von Tonspur Stadtlandschaft acht Geschichten akustisch in Szene gesetzt. So hören Besucher am Spittaplatz ab sofort ein Kirchenlied, das der Superintendent Karl Johann Philipp Spitta einst geschrieben hat und das nun die Burgdorfer Kantorei mit Kindern von CampusMusik unter der Leitung von Martin Burzeya und Tina Röber-Burzeya präsentiert. „Diese Station liegt mir wegen der Verbindung besonders am Herzen“, sagte Krebs am Freitagmittag, als sie gemeinsam mit Regionspräsident Hauke Jagau und Bürgermeister Alfred Baxmann offiziell den ersten Rundgang startete.

Wer die Informationen erhalten will, muss sich sehr dicht an die Laternen stellen und genau hinhören. Genau darum gehe es bei der Hörregion, sagte Jagau. „Mit dem Projekt rücken wir seit einigen Jahren den gesundheitlichen Aspekt in den Vordergrund“, sagte er, denn: „Hören kann mann verlernen.“ Außerdem wolle die Region mit unterschiedlichen Angeboten im Bereich Kultur und Gesellschaft die Identifikation der Einwohner verbessern.

„Die Klingenden Laternen sind ein gelungener Beitrag zum Themenjahr“, sagte Baxmann. „Bei einem Spaziergang durch die Innenstadt erschließt sich Burgdorfs Geschichte auf ganz neue Art und Weise – eine tolle Kombination von Historischem und Hören.“ Und SMB-Vorsitzender Markus Wzietek freute sich über das besondere Erlebnis, das Burgdorfer und Gäste ab sofort erwartet.

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Bis zum Herbst sind die Laternen-Geschichten wochentags von 9 bis 17 Uhr und am Wochenende von 11 bis 17 Uhr zu hören. Die Beiträge werden ausgelöst, wenn sich Passanten nähern. Die Laternen sind mit einem blauen Ohr gekennzeichnet, ihre Standpunkte finden sich auch in einem Faltblatt. Das gibt es in den Rathäusern, beim Stadtmarketingverein in der VVV-Geschäftsstelle sowie in der Sparkasse und Volksbank. Es ist zudem unter hoerregion-hannover.de und burgdorf.de im Internet zu finden.

An acht Laternen erklingt die Stadtgeschichte

Spaziergänger finden die acht Klingenden Laternen in der Kernstadt:

1. Bahnhof: An dieser Station erfahren die Besucher, weshalb etliche Burgdorfer Familien schlesische Vorfahren haben und wie das mit der Konservenfabrik zusammenhängt, die 1970 schließen musste.

2. Am Brandende: An diesem Ort klagt Ilse Hennigs, Witwe des Schmieds, den Zuhörern ihr Leid – sie soll den Großbrand von 1658 verursacht haben, bei dem die halbe Stadt zerstört wurde.

3. Rathaus I: Das Gebäude beherbergt heute Teile der Stadtverwaltung, früher indes erledigten Bürgermeister ihre Arbeit gern von zu Hause aus. In das 1818 erbaute Gebäude gingen sie lediglich zum Biertrinken – in den Ratskeller.

4. Ehemaliges Kino: In den 1960-er Jahren stand an der Marktstraße das Central-Theater, eines von drei Burgdorfer Kinos. Heute gibt es anstelle von Popcorn vor allem Geldscheine und Münzen.

5. KulturWerkStadt: An dieser Stelle geht es um jüdisches Leben in Burgdorf – das Haus beherbergte einst Synagoge und Schule. Stolpersteine erinnern an zwei Menschen, die von den Nazis getötet wurden.

6. Burgdorfer Aue: Ein Biber steckt an diesem Bereich seinen Kopf aus dem Wasser und schlägt erzählerisch den Bogen vom frühere Barockgarten am Schloss bis zum heutigen Pferdemarkt.

7. Spittaplatz: Als Dichter von Kirchenliedern war Superintendent Karl Johann Philipp Spitta im 19. Jahrhundert berühmt – die Kantorei singt eines seiner Lieder, außerdem gibt es an der Station noch Informationen zum Leben des Kirchenmannes. 

8. Magdalenenfriedhof: Heute erleben Besucher den Friedhof als Ort der Stille – und als Paradies für Vögel. Deshalb geben sich zwei Nachtigallen dort einen Schlagabtausch, inklusive Gesangseinlagen. Der Name erinnert an Gräfin Magdalena, die der Stadt im 16. Jahrhundert den Friedhof schenkte. bis

Von Antje Bismark

HAZ

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