Burgdorf bekommt seinen Stern zurück
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Acribo-Chef Thorsten Kröger (links) hat das BMW-Autohaus am Ostlandring erworben und vermietet es an Franco Barletta, der darin mit seiner Sternpartner GmbH künftig ein Mercedes-Benz-Autohaus betreibt.
© Quelle: Joachim Dege
Burgdorf. Das Lüneburger Unternehmen SternPartner mit seinen 14 Filialbetrieben will mit seiner freien Kfz-Werkstatt am Ostlandring alsbald umziehen. Und zwar auf die andere Straßenseite in die Filiale des BMW-Autohauses B&K, das im Gewerbegebiet Nordwest an der B 188 einen Neubau errichtet und dort Ende Oktober eröffnet. SternPartner-Geschäftsführer Franco Barletta gab am Mittwoch bekannt, dass mit dem Umzug die Zertifizierung als Mercedes-Benz-Autohaus einhergeht und der Stern somit nach Burgdorf zurückkehrt.
Die SternPartner GmbH will die Werkstatt im ehemaligen Autohaus Hoffmann direkt neben Lidl zum November aufgeben und in die neue Immobilie eine halbe Million Euro investieren, kündigte Barletta an. Der Investor Acribo, der auf seinem Areal zwischen Lidl an der Uetzer Straße und Duderstädter Weg voraussichtlich nächstes Jahr neue Handelsflächen, ein Dienstleistungs- und ein Wohnquartier schaffen will, hat das BMW-Autohaus nach eigenem Bekunden inzwischen gekauft und vermietet es an die Sterngruppe weiter. „So können wir die Premiumautomarke in der Stadt halten. Wir sind happy, dass das nach eineinhalb Jahren Verhandlungen alles so geklappt hat“, sagt Acribo-Chef Thorsten Kröger.
Barletta räumt ein, dass die Aufgabe des Standortes Burgdorf wahrscheinlich gewesen wäre, wenn sich für sein Unternehmen mit dem Umzug keine Entwicklungsmöglichkeiten aufgetan hätten. Der nächste SternPartner-Standort ist in Celle. SternPartner macht nach eigenen Angaben als größte Mercedes-Benz-Vertretung im Dreieck Hamburg-Bremen-Hannover mit 650 Mitarbeitern 230 Millionen Umsatz im Jahr.
Unternehmen verdoppelt Zahl der Mitarbeiter
Den gepanten Umzug sollen Projektleiter Rudolf Göhring und Martin Boisserée, Serviceleiter Center Süd bei SternPartner, organisieren. Als freie Werkstatt betreut das Autohaus laut Filialleiter Gerhard Kohlschmidt gegenwärtig etwa 2000 Stammkunden. Nach dem Umzug würden es doppelt so viele sein, prognostiziert Geschäftsführer Barletta: „Burgdorf prosperiert.“ Der Markt weise im gesamten Osten Hannovers steigende Zulassungszahlen auf. Deshalb werde SternPartner auch die Zahl seines Personals verdoppeln müssen von zurzeit sieben auf dann 14. Kohlschmidt, seit 1965 ohne Unterbrechung im Unternehmen, bekomme dann einen zweiten Serviceberater an die Seite gestellt. Laut Boisserée würden schon jetzt gezielt neue Mitarbeiter für Burgdorf angeworben. Zudem wechselten Mitarbeiter etwa aus der Niederlassung in Celle und von anderen Standorten nach Burgdorf.
Notwendig ist der Umzug laut Barletta auch, damit der Stuttgarter Premiumautobauer die Burgdorfer Filiale als Mercedes-Benz-Niederlassung zertifiziert und der Stern nach Burgdorf zurückkehrt. Erst dann nämlich könne die Werkstatt auch wieder Kunden mit aktuellen Modellen des Herstellers mit dem Stern auf der Haube betreuen. Dazu seien bei der Anmutung und der technischen Ausstattung etliche Vorgaben der Schwaben zu erfüllen. So müsse das Autohaus etwa in die umfangreiche Diagnosetechnik und die gesamte Innenausstattung des Kundenbetreuungsbereichs im Daimler-Design investieren. Waschanlage und Messbühne hingegen könnten von BMW übernommen werden.
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Die vertragsfreie Werkstatt von Sternparner am Ostlandring zieht auf die andere Straßenseite und wird zum zertifizierten Mercedes-Benz-Autohaus.
© Quelle: Joachim Dege
Acribo zeigt Politikern aktualisierte Pläne
Der Projektentwickler und Investor Acribo wird in der nächsten Sitzung des Ratsausschusses für Umwelt, Standentwicklung und Bau am 10. September seine mittlerweile überarbeiteten Pläne für das neue Wohn-, Handels- und Dienstleistungsquartier am Ostlandring präsentieren. Das hat Thorsten Kröger, Geschäftsführer von Acribo, angekündigt. Nach einem ersten Präsentationsaufschlag im Dezember vergangenen Jahres habe sein Unternehmen inzwischen zahlreiche Abstimmungsgespräche mit der Bauverwaltung geführt und sei zudem im konstruktiven Dialog mit etlichen Ratsfraktionen gestanden. Man habe Kritik aufgenommen und die Pläne modifiziert. Das Ergebnis wolle er nun im Bauausschuss vorstellen. Acribo will die 12.100 Quadratmeter große Fläche zwischen Duderstädter Weg und Lidl an der Uetzer Straße komplett überplanen mit dem Ziel, die dort angesiedelten Handelspartner wie Aldi, Deichmann, Dänisches Bettenlager, Tacco auf dann wesentlich größeren Handelsflächen zu halten und neue hinzu zu gewinnen.Entstehen sollen zudem bis zu 70 neue Wohnungen und ein Dienstleistungskomplex mit Flächen für Therapeuten, Arztpraxen, Apotheke und Tagespflegeeinrichtung.
Von Joachim Dege
HAZ