Ein Pizzalieferant hat die Polizei wegen eines Falls von häuslicher Gewalt alarmiert. Eine Verurteilung des mutmaßlichen Täters scheiterte, weil die geschlagene Mutter plötzlich kein Interesse mehr an einer Strafverfolgung hat.
Burgdorf.Nicht immer gelingt es der Justiz, Straftaten aufzuklären und zu ahnden. So auch in einem Fall von häuslicher Gewalt, der sich allem Anschein nach Anfang Dezember in der Südstadt zutrug. Im fälligen Strafprozess ist es dem Amtsgericht nicht gelungen, den mutmaßlichen Täter zu überführen. Die geschlagene Frau weigerte sich, gegen den Vater ihres Kindes auszusagen. Auch ihren Strafantrag zog sie im Prozess zurück.
Dass der Fall überhaupt vor Gericht hat verhandelt werden müssen, ist einem besorgten Pizzalieferanten zu danken. Dieser hatte am 1. Dezember am Berliner Ring eine Pizza ausliefern sollen. Als die Frau ihm mit blauem Auge die Tür öffnete, machte sie ihm Zeichen, dass ihr Gewalt angetan worden sei. Zudem flüsterte sie „Hilfe, Hilfe“. Der Essenslieferant reichte ihr daraufhin sein Handy, in das sie die Notrufnummer 112 eintippte.