In Burgdorf fehlen nach wie vor viele Krippen- und Kindergartenplätze. Mütter werfen der Stadt zudem vor, sie nehme die Platzvergabe intransparent und unprofessionell vor.
Burgdorf. Für das kommende Kita-Jahr sind nach Darstellung der Stadt Burgdorf jetzt alle Betreuungsplätze vergeben. Erneut sind viele Eltern leer ausgegangen: Die Stadt kann ihnen weder einen Krippen- noch einen Kindergartenplatz anbieten. Aktuell fehlen 281 Betreuungsplätze. Als sei das nicht schon schlimm genug, klagen Mütter die Stadtverwaltung nun öffentlich an: Das Rathaus habe die Kita-Platz-Vergabe viel zu spät, völlig intransparent und alles in allem unprofessionell organisiert. Statt Eltern zu informieren, und sei es über Absagen, schweige sich die Stadtverwaltung aus und lasse Betroffene am langen Arm verhungern, lauten die schwerwiegenden Vorwürfe.
Anna Markushina (33) aus Ehlershausen, Ärztin und Mutter eines eineinhalbjährigen Kindes, versucht schon seit Mai vergangenen Jahres, einen Betreuungsplatz in einer städtischen Krippe zu bekommen. Daraus ist nichts geworden. Dass für ihr Kind kein Platz frei sein soll in einer Einrichtung der Stadt, hat sie allerdings bis heute offiziell nie mitgeteilt bekommen. Noch im Januar habe ihr eine Sachbearbeiterin am Telefon eher Hoffnungen gemacht. Dass es nichts wird, begann sie erst zu ahnen, als Freunden im späten Frühjahr positive Kita-Platz-Bescheide ins Haus flatterten, ihr eigener Briefkasten aber leer blieb. Als sie sich im Mai über das behördliche Schweigen in ihrem Fall bei Bürgermeister Armin Pollehn (CDU) beschwerte, blieb auch dieses Schreiben unbeantwortet – bis heute.