Eine dicke Eisdecke auf zugefrorenen Seen im Winter lockt nicht nur Schlittschuhfahrer: Für Taucher wie den Burgdorfer Michael Melcher ist Eistauchen in Niedersachsen ein seltenes Vergnügen – ebenso wie Wracks in Europa.
Burgdorf/Sarstedt.Ein Loch im Eis ist für Michael Melcher ein Zugang zu einer ganz besonderen Welt. Wenn sich der Taucher mit seinen Mistreitern in das drei Grad kalte Wasser hinabsinken lässt, wird der Giftener See zur Höhle, die Eisfläche zu deren Decke. Von unten erscheint das gefrorene Wasser überall gleich. Einen Anhaltspunkt in Einstiegsnähe bilden die Spuren, die der Schneeschieber hinterlassen hat. Im Schein der Lampe ziehen sie sich wie weiße Streifen über das Eis.
„Eistauchen kann man in Niedersachsen wegen der milden Winter nur sehr selten, mein letztes Mal war vor genau zehn Jahren im Salzgitter-See“, sagt der 46-Jährige. Er ist vor 25 Jahren der Tauchleidenschaft erlegen und bildet mittlerweile selbst Tauchlehrer und -schüler aus. Einfach so in einem See springen und abtauchen unters Eis? Ein ganz schlechter Gedanke, sagt Melcher. Zum einen, weil das an Ort und Stelle auch erlaubt sein muss. „In den Giftner See durften wir nur, weil wir Mitglied in der TG WASPO sind und das deren Vereinsgewässer ist.“