Virus: Stadt muss vom Netz gehen
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Wegen eines massiven Computervirusbefalls musste die Stadt alle Rechner herunterfahren und vom Netz gehen.
© Quelle: Symbolbild (Andreas Franke)
Burgdorf. In den Rathäusern geht seit Montagvormittag so gut wie nichts. Die Stadtverwaltung ist nach Darstellung von Hauptamtsleiterin Silke Vierke nur eingeschränkt arbeitsfähig, weil ein Computervirus die Rathausrechner befallen hat.
„Das ist kein guter Montag“, entfährt es Vierke, die als Leiterin des Hauptamts für die Internetanschlüsse der Stadtverwaltung verantwortlich zeichnet. Bürger, die im Bürgerbüro im Rathaus III vorsprachen und dort ihre Angelegenheiten regeln wollte, mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Die Rathausmitarbeiter dort konnten ihnen beim besten Willen nicht weiterhelfen, weil ihre Rechner nicht liefen. Überhaupt sind die Rathäuser aktuell nur telefonisch erreichbar. Das allerdings auch nur bedingt, weil sämtliche Leitungen überlastet seien, gibt Vierke Auskunft.
Die Stadt verfügt laut Vierke über mehrere Virusschutzprogramme. Diese hätten angeschlagen und den Rathausmitarbeitern Warnungen angezeigt. Vierke spricht von massiven Problemen, die zu der Entscheidung geführt hätten, alle Computer herunterzufahren. Betroffen seien die Geräte von mehr als 200 Mitarbeitern. Nicht aber städtische Einrichtungen mit Publikumsverkehr wie die Stadtbücherei. Dort liefen alle Programme anstandslos. Mitarbeiter konnten lediglich keine E-Mails versenden, weil diese über den Rathaus-Server ins Netz gehen.
Aktuell hat sich die Stadtspitze Hilfe geholt beim Dienstleister HannIT, der Kommunen und Behörden in der Region Hannover technisch unterstützt. „Die werden auf allen betroffenen Rechnern die Programm neu hochladen“, sagte Vierke, die nach eigenem Bekunden nicht damit rechnet, dass die Stadt heute noch ans Netz gehen kann.
Von Joachim Dege
HAZ