Wolfsrüde bei Dollbergen überfahren
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Diese Aufnahme zeigt die Gefährtin des überfahrenen Wolfs. Förster Lutz Petersen hat das Tier im vergangenen Jahr zwischen Arpke und Schwüblingsen fotografiert. Ob die Wölfin im Burgdorfer Holz bleibt oder möglicherweise weiterzieht, wird die Zeit zeigen.
© Quelle: privat
Uetze. Einer der beiden Wolfe, die sich im Burgdorfer Holz angesiedelt haben, ist tot. Er ist auf der Landesstraße 387 zwischen Uetze und Dollbergen von einem Auto angefahren worden und dann 20 bis 25 Meter neben der Fahrbahn qualvoll vollendet. Nach Einschätzung des Wolfsberaters Thomas Behling hat sich der Unfall vermutlich in der Nacht zu Mittwoch oder am Tag zuvor ereignet.
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Dieser Wolf wurde auf der Landstraße zwischen Dollbergen und Uetze überfahren.
© Quelle: privat
Der Uetzer Hegeringleiter Harald Stern hatte am Mittwochvormittag eine Kontrollfahrt durch sein Jagdrevier gemacht. Von der Landesstraße aus erblickte er den toten Wolf auf einem Acker. Er verständigte zunächst den Kreisjägermeister Eckhard Baars, der wiederum den hiesigen Wolfsberater Thomas Behling anrief. Behling stellte an der Fundstelle fest, dass sich es sich um einen ausgewachsenen männlichen Wolf handelte, der einen Sender trug. Nach Kenntnis des Wolfsberaters war der Rüde aus dem Burgdorfer Holz der einzige Wolf in Niedersachsen mit einem Sender. Deshalb müsse das tote Tier genau dieser Rüde sein, folgert Behling.
„Er ist mal in Mecklenburg-Vorpommern mit einem Sender ausgestattet worden“, weiß der Wolfsberater. Damals erhielt dieser Wolf den Namen Anton. Die Strecke zwischen dem Burgdorfer Holz und der L 387 sei für einen Wolf keine Entfernung, stellt Behling fest. Die Gemarkung Uetze gehöre zum Jagdrevier der Wölfe aus dem Burgdorfer Holz. Das Weibchen werde entweder in dem Waldgebiet bleiben und dort auf einen neuen Partner warten oder abwandern, sagt Behling.
Der Rüde ist nach Baars’ Einschätzung nach dem Unfall noch einige Meter gelaufen, dann gestrauchelt und liegen geblieben. „Die Spuren deuten darauf hin, das er qualvoll gestorben ist“, berichtet Baars. „Es ist nicht schön, wenn jemand ein Tier anfährt und es dann nicht meldet“, fügt er hinzu. Auch wenn ein Stück Wild weglaufe, könne es schwere Verletzungen haben. Deshalb sollten Unfallfahrer die Polizei anrufen. „Die hat eine Liste der Jagdpächter“, weiß Baars. Ein Jäger könne dann nach dem angefahrenen Tier suchen.
Laut Behling hat eine Mitarbeiterin des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz nach Rücksprache mit der unteren Naturschutzbehörde der Region Hannover den toten Wolf abgeholt. Er soll in Berlin im Institut für Zoo- und Wildtierforschung untersucht werden.
Von Friedrich-Wilhelm Schiller
HAZ