Am Ende hilft nur der Notruf: Weil sich Katzen auf einem Burgwedeler Hof rapide vermehrt haben, schalteten die Bewohner das Tierheim Hannover ein. Dort kastrierte ein Tierarzt 17 Tiere – vorerst. Tierschützer fordern nun eine Kastrationspflicht.
Burgwedel. Eine Familie kauft eine alte Hofstelle in einem Burgwedeler Ortsteil, vier Katzen leben zu der Zeit dort – diese lässt die Familie kastrieren. Und dann kommen weitere Katzen und Kater von benachbarten Höfen, die sich am Futter bedienen und sich auf dem Gehöft einen Unterschlupf suchen. Mehr aber auch nicht: „Diese Tiere sind wild aufgewachsen, ihnen fehlt jeder Bezug zu Menschen“, sagt Anke Forentheil, stellvertretende Leiterin des Tierheims in Langenhagen. Die Bewohner wissen sich am Ende ob der vielen neuen tierischen Gäste keinen anderen Rat mehr, als die Katzenhilfe Hannover zu alarmieren.
Deren Vorsitzende Frauke Ruhmann aber kann der Familie nicht helfen: Ihr Verein, ausschließlich von Ehrenamtlichen besetzt, hat gerade in Sehnde 19 wilde Katzen und Kater eingefangen und kastriert. „Uns fehlt schlicht die personelle und die finanzielle Kapazität für eine zweite Aktion in dieser Größenordnung“, sagt die Tierschützerin, nach deren Angaben sich in beiden Fällen einige der Katzen kurz vor ihrer Paarungsbereitschaft befanden.