Ukraine-Krieg: So bereitet sich Burgwedel auf die Ankunft von Geflüchteten vor
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Russland greift die Ukraine an. Tausende Menschen befinden sich auf der Flucht. Die Stadt Burgwedel sichert ihre Unterstützung zu.
© Quelle: Sergei Grits/dpa
Großburgwedel. Bei der Stadt Burgwedel laufen angesichts des Ukraine-Krieges und der damit steigenden Zahl von Geflüchteten Vorbereitungen: So bittet die Verwaltung Burgwedelerinnen und Burgwedeler, die freien Wohnraum haben, sich bei der Stadt zu melden, um die Unterbringung Geflüchteter im Bedarfsfall organisieren zu können.
Bürgermeisterin Ortrud Wendt (CDU) spricht von tiefer Erschütterung angesichts des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine und verspricht: „Die Stadt Burgwedel wird Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine bei uns Zuflucht suchen, Hilfe gewähren.“
Stadt hatte bereits vor einem Monat Aufruf gestartet
Allerdings sei derzeit nicht bekannt, ob und in welchem Umfang Geflüchtete aus der Ukraine nach Burgwedel kommen. Wendt rechnet damit, dass die Stadt zunächst mehr Geflüchtete aus anderen Ländern von der zentralen Landesaufnahmebehörde aufnehmen wird, bis die ersten Geflüchteten aus der Ukraine nach Burgwedel verteilt werden. Dabei hat die Stadt noch Reserven. Das ist auch einem Aufruf von Anfang Februar zu verdanken. Vor einem Monat hatte sie angesichts der steigenden Zahl Geflüchteter in Burgwedel noch einmal intensiver nach privaten Unterkünften gesucht.
Vergleichsweise viele hätten daraufhin Wohnraum angeboten, so Wendt. Derzeit prüfe die Verwaltung, ob sich die Angebote auch als Unterkünfte eignen. Im Notfall könne die Stadt auch etwas Luft schaffen, indem sie Zimmer wieder doppelt belege, die vorher wegen Corona nur einzeln belegt wurden. Noch in den Jahren 2015/2016 hatte die Stadt zusätzlich in Fuhrberg 30 Container zur vorübergehenden Unterbringung Geflüchteter angeschafft. Sie blieben bislang ungenutzt und sind auch nur als absolute Reserve gedacht. Sollte die Unterkunft voll belegt werden müssen, müssten Stadt und Region auch erst einmal einen Betreiber finden, sagt Wendt.
Wendt: „Burgwedel ist ein sicherer Hafen“
Wendt hatte am Sonntag bereits nach einer ökumenischen Andacht von St. Paulus und St. Petri Burgwedels Unterstützung für die Menschen aus der Ukraine in den sozialen Medien zugesichert und dabei Burgwedel auch als sicheren Hafen betitelt. Dem Vorstoß von SPD und Grünen in der vergangenen Ratssitzung, Burgwedel auch tatsächlich zu einem "sicheren Hafen" für Geflüchtete zu erklären, erteilt sie wie auch die Mehrheit aus CDU und FDP im Rat eine Absage. "Wir waren immer ein sicherer Hafen und werden es immer bleiben", sagt Wendt. Ein entsprechendes "Etikett" brauche es dafür nicht. Wendt will sich in der aktuellen Situation nach eigener Aussage eng mit den Fraktionsspitzen abstimmen.
"Die Hilfsbereitschaft ist groß, das ist die gute Nachricht", sagt Wendt. Sobald sie absehen könnten, ob Sachspenden oder auch ehrenamtliches Engagement der Burgwedelerinnen und Burgwedeler vonnöten sei, will die Stadt dies auch auf ihrer Homepage unter www.burgwedel.de veröffentlichen.
Wer freien Wohnraum zur Anmietung hat, kann sich per E-Mail an ukrainehilfe@burgwedel.de wenden.
Von Alina Stillahn
HAZ