Hebamme Christiane Weber hat dieser Tage in Isernhagen und Burgwedel jede Menge zu tun: Zehn Monate nach dem Corona-Lockdown gebe es so viele Babys wie selten. Die Belastung für die werdenden Eltern ist derweil groß – und auch die Arbeit der 55-Jährigen hat sich stark verändert.
Isernhagen.Der erste Blick am Morgen geht bei Hebamme Christiane Weber momentan aufs Handy: Wie viele Babys sind wohl heute Nacht wieder geboren? Planbar sind ihre Arbeitstage aktuell nur bedingt – und das hat ganz viel mit Corona zu tun. „Wir sind voll ausgelastet“, sagt Weber. 14 Hausbesuche pro Tag seien keine Seltenheit mehr; wer eine Hebamme brauche, müsse sich im Prinzip bis zur 14. Schwangerschaftswoche gemeldet haben.
So viele Babys wie jetzt in diesen Monaten das Licht der Welt erblickten, habe sie selten betreut. Und sie muss es wissen: Seit mehr als 25 Jahren betreut Christiane Weber Familien in Isernhagen und Burgwedel. „Die Menschen hatten wohl im Lockdown im Frühjahr viel Zeit zum Kuscheln“, sagt die 55-Jährige und lacht. Gleichwohl sorgten die strengen Besuchsregeln in den Krankenhäusern dafür, dass die Frauen oft wenige Stunden nach der Geburt schon wieder nach Hause wollten und dort dann Unterstützung bräuchten – „da muss man als Hebamme dann flexibel sein“.