Fuhrberg

Neue Trasse für Druckrohrleitung im Gespräch

Arbeitet an der Kapazitätsgrenze: die Kläranlage in Fuhrberg.

Arbeitet an der Kapazitätsgrenze: die Kläranlage in Fuhrberg.

Fuhrberg. „Dann muss es halt mal knallen“, Ortsbürgermeister Heinrich Neddermeyer ist sauer und macht daraus in der jüngsten Sitzung des Ortsrates Fuhrberg auch keinen Hehl. Was ihn aufregt ist die ungeklärte Entsorgung der Abwässer aus dem Ort. Die Fuhrberger Kläranlage arbeitet seit Jahren an seiner Kapazitätsgrenze und ein Baubeginn für die als Ersatz geplante Druckrohrleitung zur städtischen Anlage in Großburgwedel ist nicht in Sicht.

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Und das schafft in Fuhrberg Probleme: „Der Ort kann nicht wachsen. Wir können kein Neubaugebiet ausweisen, kein neues Gewerbe ansiedeln“, sagt Neddermeyer. „Und dies nur, weil wir keine zusätzlich anfallenden Abwässer entsorgen können. Das ist schlecht für Fuhrberg und das ist schlecht für Burgwedel“, erklärt er. Und Neddermeyer – selber CDU – nimmt seine Parteikollegen im Burgwedeler Rat in die Pflicht: „Die Politik ist gefordert, wir brauchen eine Entscheidung und die möglichst sofort.“

Diese könnte es durchaus geben. In der kommenden Woche wollen sich Politik, Verwaltung und andere Beteiligte an einen Tisch setzen und nach einer Lösung suchen. Klar ist, dass eine Druckrohrleitung gebaut werden soll. Dazu gibt es einen Ratsbeschluss (siehe Extrakasten). Nur über die Trasse gibt es keine Einigung. Die CDU/FDP-Mehrheitsfraktion im Stadtrat hat sich bislang dafür ausgesprochen, die Leitung im Wesentlichen entlang des Trülldamms zu verlegen. Dies wäre der kürzeste Weg nach Großburgwedel. Das Problem: Die Trasse würde über eine Vielzahl von privaten Grundstücksflächen führen und deren Eigentümer müssten alle zustimmen. Und diese Einigung ist seit Jahren nicht in Sicht.

Die Alternative wäre, die Druckrohrleitung entlang der Landesstraße 381 zu verlegen. Die Strecke ist rund 500 Meter länger und damit der Bau etwas teurer. Der Vorteil: Es gäbe mit dem Realverband Fuhrberg, dem Land Niedersachsen und der Ortschaft Großburgwedel lediglich drei Eigentümer. Und das Land, als der mit Abstand größte Eigentümer, hat bereits seine „grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, die Leitung entlang der L381 führen zu lassen“, sagt Burgwedels Bauamtsleiter Oliver Götze. „Das ist unser Favorit“, erklärt er und spricht sich für diese Lösung aus. Und ob diese am Ende wirklich teurer werden würde, sei noch zu klären, da wesentlich weniger Entschädigungskosten anfallen würden. Und Götze sieht obendrein Vorteile bei der Wartung: „Müssen wir an irgendeiner Stelle später einmal an die Leitung heran, dann ist dies natürlich neben einer Landstraße wesentlich einfacher möglich, als an oder auf einem landwirtschaftlich genutzten Feld.“

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Außerdem hofft auch er auf eine baldige Entscheidung der Politik. „Die Uhr tickt. Die Anlage in Fuhrberg ist aus den 70er Jahren. Noch hält sie die Vorschriften für die Wasseraufbereitung ein. Aber zehn Jahre kann sie sicher nicht mehr laufen“, sagt der Bauamtsleiter.

In der CDU/FDP-Mehrheitsfraktion sieht man mittlerweile vor allem eines – Handlungsbedarf: „Wir wollen das Problem noch in diesem Jahr aus der Welt schaffen“, kündigt Fraktionschef Sebastian Müller gegenüber der HAZ an. „Bislang haben wir uns für die kürzere Variante ausgesprochen, aber wenn die jetzt nicht geht, dann müssen wir uns über die andere Trasse Gedanken machen“, erklärt Müller.

Das ist eine Botschaft, die vor allem Fuhrbergs Ortsbürgermeister Heinrich Neddermeyer gerne hört. Auch er hält die Trassen entlang der L381 für die „bei weitem bessere Lösung“, wäre allerdings auch mit jeder anderen Leitungsführung einverstanden: „Hauptsache, es passiert endlich etwas und wir können Fuhrberg weiterentwickeln.“

Von Thomas Oberdorfer

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