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Garbsen

Darum stehen beim Angelverein Bienenstöcke

Imker Christof Wenzel öffnet vorsichtig den Deckel des Bienenstocks und zieht eine Wabe heraus.

Imker Christof Wenzel öffnet vorsichtig den Deckel des Bienenstocks und zieht eine Wabe heraus.

Garbsen-Mitte. Seit Kurzem summt es auf dem Gelände des Angelvereins Garbsen an der Baßriede. Imker und Angler Christof Wenzel aus Altgarbsen hat dort fünf Bienenstöcke aufgestellt hat. „Damit wollen wir einen weiteren Beitrag zum Naturschutz leisten“, sagte Vereinsvorsitzender Michael Striewski. Ziel der beiden Kooperationspartner ist, dem Rückgang der Bienen entgegenzuwirken und die Population der Insekten in Garbsen zu erhöhen.

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Verein will über Bienen und Honig informieren

„Ich freue mich sehr, dass der Verein die Bereitschaft gezeigt hat, die Bienenstöcke aufzustellen“, sagt Wenzel. Die Mitglieder wollen auch die Jugend schulen und ausbilden, sie über die Lebensweise der Bienen und die Honigproduktion informieren. Rund 80 Prozent der heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf Honigbienen als Bestäuber angewiesen.

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Früher hätten viele Imker im Verborgenen gewirkt, um keine Geheimnisse preis zu geben, sagt Wenzel. Davon möchte er weg und offen informieren, wie wichtig Bienen sind. Daher plant der Angelverein, einen Schaukasten anzubringen, in dem das Leben im Stock hinter einer Gasscheibe verfolgt werden kann. Dafür werden noch Spender gesucht. Auch Führungen sind für das kommende Jahr geplant.

In jedem Stock leben 60.000 Honigbienen

Derzeit befinden sich in jedem Stock 60.000 Bienen. Zwei Völker stehen auch an der Dorfkirche in Altgarbsen. Insgesamt besitzt Imker Wenzel 22 Bienenvölker. In der Stadt fänden die Honigbienen oft mehr Nahrung als auf dem Land, außer wenn der Raps blühe, erklärt er. In Kleingärten und Privatgärten dienten ihnen die Blüten von Obstbäumen und Beerensträuchern als Pollenlieferanten. Später folgten dann Holunder-, Raps- und Lindenblüten. Was oft fehle, seien Beete mit Wildblumen, die viel Pollen lieferten, so der Imker. „Schon eineinhalb Quadratmeter reichen“, sagt Wenzel. Daher setzen sich Imker und Naturschützer dafür ein, dass mehr Wildblumenbeete angelegt werden – auch in Garbsen.

Wie viel es von und über die Bienen zu lernen gibt, macht Wenzel an Zahlen deutlich: Eine Biene könne einen Apfelbaum aus sechs Kilometern riechen. Zudem müsste sie, um allein ein Glas Honig zu produzieren, rund 77.000 Kilometer fliegen. „Die Imkerei ist ein arbeitsintensives Hobby“, betont der 26-Jährige Imker, der neben Arbeit auch viel Herzblut investiert. Die Imkerei habe ihn schon immer fasziniert, dennoch habe er lange überlegt damit anzufangen. Nach dem Studium habe er sich aber zwei Völker zugelegt. „Bienen bilden ein soziales Staatenleben, sie tun alles in und für die Gemeinschaft“, sagt Wenzel. Den Erlös aus der eigenen Honigproduktion steckt er wieder in neue Kästen, die rund 180 bis 200 Euro kosten.

Info: Weitere Informationen zum Bienenstock gibt es unter www.imkerei-cw.de und www.asv-garbsen.de. Der Angelverein Garbsen bietet am Sonntag, 22. Juli, von 8.30 bis 11 Uhr ein Ferienangeln für Kinder bis 16 Jahre an. Angelgeräte werden gestellt, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Von Anke Lütjens

HAZ

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