Mehr als 50 Geflüchtete sind derzeit in der Rudolf-Harbig-Halle in Berenbostel untergebracht. Das ist eine Notlösung, betonen die Stadt Garbsen und das Rote Kreuz. Eine Bewohnerin berichtet, warum sie dennoch dankbar ist.
Berenbostel. Izabella Kunchuliia lebt seit einigen Tagen in einer Turnhalle, in der Rudolf-Harbig-Halle in Berenbostel. Was sich für die meisten Menschen nach einem Albtraum anhören würde, ist für die 51-Jährige eine durchaus akzeptable Zwischenlösung. Denn: Fast alles ist besser als das, was sie in ihrer Heimat erlebt hat. Kunchuliia stammt aus Donezk. Die Großstadt im Osten der Ukraine war im Krieg von Anfang an umkämpft und ist mittlerweile von den Russen besetzt worden.
„Ich bin im April aus Donezk geflüchtet, zunächst nach Georgien und nun weiter nach Deutschland“, berichtet die Ukrainerin. Besonders froh ist sie, seit Kurzem in der Notunterkunft in Berenbostel wieder mit ihrem 29-jährigen Sohn vereint zu sein, der aus der ebenfalls völlig zerstörten Stadt Mariupol stammt. „Wir hatten tagelang keinen Kontakt, der Handyempfang ist völlig zusammengebrochen“, sagt Kunchuliia. Und eines wiederholt sie immer wieder: Sie sei sehr dankbar, ein Dach über dem Kopf zu haben – auch wenn es nur das einer Turnhalle ist.