Weil Sportunterricht wegen der Corona-Auflagen zurzeit kaum möglich ist, sammeln Gehrdener Grundschüler stattdessen in der City Müll ein. Die Aufräumaktionen sollen die Kinder in Bewegung bringen.
Gehrden.Für die Jungen und Mädchen aus der Grundschule Am Castrum ist es ein willkommener Ausgleich zum Distanzlernen und Homeschooling. In der Kernstadt ist es außerdem oft bitter nötig: Deshalb sammeln die Grundschüler zurzeit regelmäßig in Kleingruppen in der Umgebung des Schulgeländes herumliegenden Müll ein. „Wir machen das mit den Kindern aus den abwechselnd anwesenden Lerngruppen als Ersatz für den Sportunterricht“, sagt Fachkonferenzleiter Matthias Willms. Denn: Wegen der Corona-Auflagen mit Maskenpflicht und Mindestabstand sei derzeit ein gewöhnlicher Unterricht in der Sporthalle kaum möglich. „Beim Einsammeln von Müll kommen die Schüler aber auch in Bewegung“, erläutert der Pädagoge den Hintergrund für den umweltfreundlichen Ausgleichssport.
Ausgestattet mit Plastikhandschuhen, Greifzangen und Eimern haben die Kinder in den vergangenen zehn Tagen offenbar nicht nur viel Freude an dem Ersatzunterricht gefunden, sondern auch Ehrgeiz entwickelt. „Die Schüler haben in Büschen, Hecken und Vorgärten, aber auch auf den Gehwegen jede Menge Verpackungsreste, leere Flaschen und medizinische Schutzmasken eingesammelt“, berichtet Willms. Insgesamt sei mit den Fundstücken auf dem Schulgelände ein kompletter Müllcontainer gefüllt worden. „Außerdem sind die Kinder viel an der frischen Luft“, fügt Willms hinzu. Er hat dem sportlichen Unterrichtsersatz einen passenden Titel gegeben: „Wir laufen Gehrden sauber und putzen Corona weg“, nennt Willms das Motto.