Badförderverein geht live auf Sendung
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Live auf Sendung (von links): die Fördervereinsmitglieder Barbara Konze, Jürgen Neumann und Daniel Josten sowie Moderatorin Kerstin Werner.
© Quelle: NDR
Hemmingen. Das Gerichtsurteil und seine Folgen wurden nicht ausgespart: Die Freibadinitiative, der Förderverein des Arnumer Freibades, hat eine einstündige Radiosendung live zur Mittagszeit in der Reihe Plattenkiste von NDR1 Niedersachsen gestaltet. Dabei kam auch der Tod einer Zweijährigen zur Sprache, die im Sommer 2016 in einen offenen Schacht fiel und dort ertrank. Der Badbetreiber hat jetzt eine Bewährungsstrafe bekommen.
„Es war für uns unvorstellbar, dass so etwas jemals passiert“, sagte Barbara Konze in der Sendung. Sie ist Kassenprüferin im Förderverein. Auf Nachfrage von Moderatorin Kerstin Werner erläuterte Konze, der Schacht sei jetzt besonders verschlossen.
Vorsitzender Daniel Josten erläuterte im Gespräch mit dieser Zeitung, es sei Zufall, dass die Ausstrahlung gerade in die aktuelle Debatte über die Zukunft der Hemminger Bäder fällt. Der Termin stehe bereits seit etlichen Wochen fest. So war auch der Betreiberwechsel zur nächsten Saison ein Thema in der Sendung. Es habe schon Probleme gegeben Personal fürs Büntebad in Hemmingen-Westerfeld zu finden, gab Vorsitzender Daniel Josten zu bedenken.
Es war fast ein Nachbarschaftstreffen im Funkhaus am Maschsee in Hannover, denn Kerstin Werner wohnt in Hemmingen-Westerfeld. Im Studio war zudem Jürgen Neumann. Er gehört seit 15 Jahren zum Förderverein, ist begeisterter Schwimmer und war einige Jahre im Vorstand tätig. Angesichts der hochsommerlichen Temperaturen hätte Werner gern aus dem Freibad gesendet, in das an einem heißen Tag bis zu 1500 Gäste strömen. Heiß lief auch die Werbetrommel, die die Vereinsmitglieder rührten: fürs Bad unter anderem mit seiner 50-Meter-Bahn und der Boulebahn sowie für den 1994 gegründeten Verein, wobei die Initiative noch länger besteht. Gegründet wurde sie einst, weil eine Schließung des Freibades drohte. 120 Mitglieder zählt der Verein mittlerweile und es können – gerade jetzt – mehr werden. „Wir brauchen die Solidarität der Arnumer Bürger“, sagte Konze im Hinblick auf die Debatte um die Betriebsführung der Hemminger Bäder. Der Jahresbeitrag für den Förderverein beläuft sich auf 12 Euro.
Auch auf das laufende Projekt, die Planung für ein Kinderbecken, kamen die Vereinsmitglieder zu sprechen, ebenso wie auf die nächsten Veranstaltungen: das Open-Air-Kino sonnabends am 28. Juli und 25. August (Einlass jeweils ab 20 Uhr) Uhr, wobei die Filme noch nicht feststehen, und das Konzert der Old Virginny Jazzband am Sonntag, 15. Juli, ab 20 Uhr. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Jede Menge Musik gab es auch in der Radiosendung, darunter „Summer of ’69“ (Bryan Adams), „Lemon Tree“ (Fools Garden) und „Westerland“ (Die Ärzte). Eine Zusammenfassung der Redebeiträge ist in einem Video auf ndr.de abrufbar.
Grüne zu Grambeck: Die Hemminger Bündnisgrünen bedauern die Entscheidung von Jürgen Grambeck, seinen Vertrag als Betreiber des Freibades Arnum und des Strandbades Hemmingen-Westerfeld zu kündigen. In einer Pressemitteilung schreiben sie: "Die erfolgreiche Auslagerung der Betriebsführung der beiden Bäder im Jahr 2005 ist eng mit dem Namen Jürgen Grambeck verbunden. Seinem unternehmerischen Mut verdankt Hemmingen die Existenz zweier attraktiver Bäder." Grambeck habe mehr als ein Jahrzehnt "seine Verpflichtungen jederzeit professionell und mit großem Einsatz erfüllt". Grambeck war bis Herbst 2016 Fraktionsvorsitzender der Grünen im Rat, zudem stellvertretender Bürgermeister und Bürgermeisterkandidat 2016. "Wir kennen ihn als tatkräftigen und integren Menschen", schreiben die Grünen. "Wir haben miterlebt, wie sehr der schreckliche Unfall im Freibad Arnum ihn persönlich belastet hat. Es ist mehr als bedauerlich, dass er vor diesem Hintergrund nun seine Arbeit für die Hemminger Bäder beendet."
Von Andreas Zimmer
HAZ