Diskussion über Hemmingen 2030: Was zuerst?
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Die Bürger diskutieren mit: Das Bild zeigt das Bürgerforum im Mai 2017 in Hemmingen-Westerfeld.
© Quelle: Andreas Zimmer
Hemmingen. Sollen neue Wohngebiete entstehen? Wo fehlen Geschäfte? Was lässt sich im Verkehrsnetz verbessern? Diese und viele andere Fragen werden im ISEK beantwortet, dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept für Hemmingen. Vor mehr als einem Jahr hat die Stadt einen Vorentwurf vorgestellt. Nun ist es soweit: Alle in dieser Zeit geäußerten Anregungen und Kritikpunkte – ob auf Bürgerforen oder per E-Mail an die Stadtverwaltung – sind in eine Dokumentation eingeflossen, und es gibt jetzt eine Prioritätenliste. Die Diskussion darüber kann beginnen. Diese Zeitung fasst die wichtigsten Fragen und Antworten zusammen.
Was ist bisher geschehen?
Im Februar 2017 hat die Stadt den 120-seitigen Vorentwurf zum ISEK im Fachausschuss vorgestellt. Seitdem sind über unterschiedliche Wege Kritik und Anregungen eingegangen. Ein Planungsbüro hat nun eine Dokumentation erstellt.
Wie geht es weiter?
Die Dokumentation und die Prioritätenliste werden am Donnerstag, 24. Mai, im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt vorgestellt. Die Sitzung ist öffentlich und beginnt um 19 Uhr im Hemminger Rathaus. Die Verwaltung geht davon aus, dass noch eine weitere Sitzung des Fachausschusses notwendig ist, um über das komplexe Thema zu diskutieren. Dafür gibt es noch keinen Termin. Deswegen steht auch noch nicht fest, wann der Rat das ISEK beschließt, das als Leitfaden für konkrete Planungen dienen soll.
Was hat es mit der Prioritätenliste auf sich?
Sie ist unterteilt in Vorhaben, die innerhalb eines Jahres umgesetzt werden sollen, sowie innerhalb von zwei bis fünf Jahren oder später.
Was wäre denn kurzfristig machbar?
Das Planungsbüro schlägt vor Neubaugebiete in Arnum-West, alternativ auch in Arnum-Süd, zu „entwickeln“. Für Arnum-Mitte soll es ein „teilräumliches ISEK“ geben, um Geld aus der Städtebauförderung beantragen zu können. Ein Planungsbüro soll das Spezial-ISEK noch 2018 erstellen. Auch in Harkenbleck sollen neue Wohnhäuser entstehen. Die Verwaltung soll dort prüfen, welche Flächen geeignet sind. „Eine sehr hohe Dringlichkeit“ sieht die Verwaltung in der sogenannten Fläche 60 an der Bundesstraße 3 beim Gartencenter Glende in Hemmingen-Westerfeld. Gegenüber wird die Endhaltestelle der Stadtbahn entstehen. „Die Fläche 60 soll parallel zur Stadtbahn entwickelt werden“, heißt es in der Prioritätenliste. Zudem soll noch in diesem Jahr ein neuer Landschaftsplan in Auftrag gegeben werden.
Was ist mittelfristig machbar, also in den nächsten zwei bis fünf Jahren?
Es sind vier Projekte: neue Wohngebiete südlich des Wiesenweges oder am Wiesenweg-Nord in Hiddestorf, ein Ortsentwicklungskonzept für Devese, „die weitere Entwicklung“ im Gewerbepark I und II in Devese und Hemmingen-Westerfeld sowie eine Machbarkeitsstudie für einen Stadtpark in Hemmingen-Westerfeld.
Was ist langfristig geplant?
In dieser Kategorie steht nur ein Thema: der Hochwasserschutz. Dieser Abschnitt ist aber allgemein gehalten, lediglich von der „Umsetzung von Maßnahmen“ ist die Rede und wenn bestimmte Voraussetzungen wie Zuschüsse erfüllt seien.
Jetzt heißt das ISEK 2025 plötzlich ISEK 2030. Warum?
Die Verwaltung greift den Vorschlag auf, das ISEK auf das Jahr 2030 auszurichten so wie beim Hemminger Verkehrsentwicklungsplan 2030, der parallel erarbeitet wird. Auch die Report der Bertelsmann Stiftung mit Sitz in Gütersloh zum demographischen Wandel beziehe sich auf das Jahr 2030, lautet ein weiteres Argument.
Wo gibt es weitere Informationen?
Wer tiefer ins Thema einsteigen möchte, lädt sich aus dem Bürgerinformationssystem der Stadt im Internet auf www.stadthemmingen.de den Vorentwurf herunter, die Dokumentation der Bürgerforen vom April und Mai 2017, die Stellungnahme der Verwaltung sowie die Prioritätenliste.
Von Andreas Zimmer
HAZ